Impuls der Woche: Superfoods - genial oder Unfug?

Superfoods - Newsbeitrag

Man kann kaum noch ein Magazin aufschlagen oder im Netz surfen, ohne ständig über die Superhelden der gesunden Ernährung zu stolpern. Weizengras, Matcha oder Chiasamen sind auch wortwörtlich in aller Munde, sie werden als Wundermittel für Schlankheit, Immunpusher oder krebsvorbeugende Sattmacher gefeiert. Es ist ein regelrechter Hype um importierte Stars in Müslis, Säften und Riegeln entstanden, der schnell Glauben macht, es gäbe ausschließlich Vorteile.

Aber wie immer im Leben sind besonders die scheinbar perfekten Dinge mit Vorsicht zu genießen. Halten Acai-Beeren & Co. wirklich, was sie versprechen oder sind sie nur eine Modeerscheinung mit aufpoliertem Image?

Die Antwort wird euch sicherlich nicht überraschen, denn so, wie alles zwei Seiten hat, gibt es auch für Superfoods Pros und Kontras…

Pro: Superfoods enthalten wertvolle Stoffe in großer Konzentration wie Vitamin C oder Ballaststoffe, die ihnen bestimmte Fähigkeiten wie das Binden freier Radikale, Detox oder Krebsprävention einbringen.

Kontra: Das Importieren hat den Effekt, dass viele Superfruits, -nuts und -plants nicht frisch, sondern industriell verarbeitet zu uns kommen, was großen Einfluss auf die kostbaren Inhalte hat, wegen denen wir sie so begehren.

Pro: Abwechslung auf dem gesundheitsorientierten Speiseplan, neue geschmackliche Eindrücke und vielfältige Rezepte – sprich eine neue kulinarische Welt!

Kontra: Der Begriff „Superfood“ unterliegt keiner Definition und ist daher nur ein werbetaugliches Zugpferd, das keine handfeste Grundlage hat.

Pro: Bestimmte Defizite, durch Unverträglichkeiten und Allergien ausgelöst, können durch Superfoods ausgeglichen werden, zum Beispiel, wenn man Sesam nicht verträgt, kann man auf Chia ausweichen.

Kontra: Durch den plötzlichen Boom steigt die Nachfrage in gewaltige Höhen, was den natürlichen Pflanzenbestand erheblich gefährdet und vermehrte künstliche Heranzucht erfordert. Das ist nicht nur schlecht für die Umwelt, unsere Erde und somit auch für uns, sondern schlägt sich auch in einem wenig erschwinglichen Preis nieder. Goji- und Acai-Beeren, Chiasamen und viele weitere Superfoods stammen aus anderen Teilen der Welt und ihre langfristige Wirkungsweise auf unseren Körper ist uns bislang gänzlich unbekannt, weil es noch sehr wenige, aussagekräftige Studien und Langzeitbeobachtungen dazu gibt. Chiasamen sind beispielsweise erst seit wenigen Jahren in Europa erhältlich…

Aus diesen Gründen kann man zusammenfassend festhalten, dass Superfoods nicht ausschließlich „super“ sind, wie man uns glauben machen möchte und sie eben keine Zaubermittelchen sind, die all unsere Probleme lösen und unsere Ernährung auf einen Schlag in Einklang bringen. Auch wenn wir es uns wünschen, für den richtigen Weg gibt eben keine Abkürzungen. Durchaus kann man jedoch verschiedene Superfoods in seinen Speiseplan integrieren, ausprobieren und die positiven Effekte nutzen – im rechten Maße! Wichtig ist, dass man nicht blindlings auf einen Ernährungstrend aufspringt, ohne zu wissen, wohin er führt.

Eine tolle Alternative sind übrigens unsere regionalen Stars, die mit den vermeintlichen Allheilmitteln aus der Ferne problemlos mithalten können. Wir freuen uns schon, euch unsere Helden aus der Nachbarschaft schon in Kürze einmal persönlich vorstellen zu dürfen!

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