Der Trainingsprozess im Laufsport!
Ein Sprichwort besagt „Viele Wege führen nach Rom“. So ist es auch im Sport. Es gibt keinen „goldenen“ Weg, welcher mit absoluter Sicherheit zum Erfolg führt. Menschen sind Individuen – entsprechend sollte auch der Trainingsprozess gestaltet werden. Trainingsempfehlungen leiten sich, in so gut wie allen Sportarten, aus dem Hochleistungsbereich ab – so auch im Laufsport.
Norwegen ist bekannt für qualitativ hochwertige wissenschaftliche Arbeit im Ausdauersport. Tjelta, L. I. 2014 hat in einer Doktorarbeit den Trainingsumfang und die -intensität im Langstreckenlauf genauer unter die Lupe genommen. Dabei hat er sich auf verschiedene physiologische Variablen konzentriert und norwegische mit internationalen Spitzenläufern verglichen. Die Ergebnisse zusammengefasst: Läufer mit internationalen Ambitionen sollten im Alter von 18-19 Jahren über 110 km/Wo. laufen; für 5.000 oder 10.000m Läufer scheinen 150-200 km/Wo. optimal; für 1.500m Läufer 120-160 km/Wo. Darüber hinaus sollten 2-4 Trainingseinheiten an der anaeroben Schwelle (IANS) und eine hochintensivere Einheit absolviert werden, ebenso kurze Sprinteinheiten. Krafttraining ist obligatorisch. In der Wettkampfvorbereitung sollten die Einheiten an der IANS zugunsten von Einheiten im Wettkampfzieltempo ersetzt werden. Spitzenplatzierungen im Marathon können entweder durch „wenig Umfang/hohe Intensität“ oder „hoher Umfange/niedrige Intensität“ erreicht werden.
Was ist nun das Fazit für Hobbysportler? Es besteht ein direkter Zusammenhang zwischen Laufumfang und Laufleistung. Allerdings nur unter dem Aspekt der Belastungssicherung durch ausreichendes Athletik-/Krafttraining. Eine hochintensive Einheit pro Woche ist ausreichend, Intensitäten an der IANS oder der Zielgeschwindigkeit, in der unmittelbaren Vorbereitung, scheinen zielführend zu sein. Das Verhältnis von Umfang und Intensität ist sicherlich auch stark mit Talent verbunden. Im Hobbybereich gilt jedoch auch, dass gerade auf der Marathonstrecke der Umfang eine entscheidende Rolle spielt. In diesem Sinne viel Spaß beim „Experimentieren“.
Quellen:
Tjelta, L. I. (2014). Treningsprosessen i distanseløp på internasjonalt nivå : En analyse av treningsmengde, treningsintensitet og krav til fysisk kapasitet. Dissertation