Der Kampf der Superfoods: global vs. regional!
Superfoods – Gesundheitsmagazine und Supermarktregale sind voll davon, denn die exotischen Früchte, Nüsse, Samen und Blätter erleben derzeit einen regelrechten Höhenflug! Jeder will sie! Aber wieso eigentlich? Die nicht definierte Bezeichnung Superfood steht für Lebensmittel, zumeist aus weiter Ferne, die einen außergewöhnlich hohen Nährstoffgehalt wie Vitamine, Omega-Fettsäuren oder Ballaststoffe enthalten und daher besonders in der gesunden Ernährung einen Hype erleben. Viele dieser Exoten gibt es erst seit Kurzem in Deutschland zu kaufen, weil das Interesse zu internationalen Ernährungsalternativen erst mit dem aufkommenden Health Style die breite Bevölkerung erreicht hat.
Blindlinks den vermeintlichen Wundermitteln vertrauen sollte man allerdings auch nicht. Kürzlich haben wir euch einige Pros und Kontras zum Thema Superfoods zusammengestellt und versprochen, etwas mehr über regionale Helden und weitgereiste Besucher zu verraten. Muss es wirklich die Wunderbeere aus China sein oder das traditionelle Allheilmittel der Inka oder tut es auch das gute alte Hausmittel aus Omas Kräutergarten? Wir sind gespannt: Also Ring frei für…
Runde 1: Chiasamen vs. Leinsamen:
Chia im Müsli, als Topping, im Smoothie, im Brot, im Yogurt – kurz überall! Omega-3-Fettsäuren (19 g/100 g), Ballaststoffe und eine ordentliche Portion Eiweiß erklären die hohe Beliebtheit. Für viele ist es eine große Überraschung, dass Leinsamen, die preislich wesentlich erschwinglicher sind, da es sich um regionale Güter handelt, locker mit der südamerikanischen Ölsaat mithalten können. Zwar beinhalten sie „nur“ 17 g Omega-3-Fettsäuren, doch weisen sie sogar mehr Eiweiß und Ballaststoffe auf! Chia punktet dagegen durch seine Flexibilität, denn die kleinen Samen quellen in Flüssigkeiten extrem und können so zum Andicken von Suppen oder als Ersatz für Eier bei Gebäcken genutzt werden, sodass man beispielsweise bei Glutenunverträglichkeit die betreffende Rezeptzutat dadurch ersetzen kann. Leinsamen hingegen eignen sich hervorragend zur Regulation und Anregung der Verdauung.
Fazit: Beide Produkte sind eindeutige Superhelden der gesunden Ernährung und haben, jedes für sich, ganz besondere Fähigkeiten. Wem es rein um die Inhaltsstoffe geht, kann bequem auf die günstige, regionale Variante umsteigen. Wer dagegen einen Eierersatz oder eine verträgliche Backzutat sucht, kann durchaus zum Chiasamen-Tütchen greifen.
Runde 2: Goji-Beeren vs. schwarze Johannisbeeren
Die asiatische Wunderbeere Goji ist reich an Vitamin C und A und soll zudem Bluthochdruck und den Blutzuckerspiegel regeln. Überdies sollen sie immunstärkend wirken. Grundsätzlich klingt das gut, doch es gibt einige nachgewiesene Nebenwirkungen, die dringend beachtet werden sollten: kritische Wechselwirkungen mit Blutverdünnern, die innere Blutungen verursachen können sowie einige Kreuzreaktionen, die Allergikern das Leben schwermachen können. Die süß-saure Alternative von zu Hause: schwarze Johannisbeeren und Sanddorn! Erstere liefern deutlich mehr Vitamin C als Gojis und haben signifikant weniger Kalorien. Auch der Vitamin C-Gehalt von Sanddorn kann sich sehen lassen, der saure Geschmack ist allerdings nichts für jedermann.
Fazit: Heimsieg für die Regionalen, denn sie liefern nicht nur dieselben Nährstoffe, sondern gewinnen im Vitamin C-Vergleich deutlich! Sie offerieren sogar zwei unterschiedliche Geschmäcker, sodass für jeden etwas dabei ist – auch für Kalorienzähler!