Wie hoch ist der Risikofaktor „ungesunde Ernährung“ einzustufen?

Das Institute of Health Metrics and Evaluation von der University of Washington hat eine weltweite Ernährungsstudie durchgeführt und dabei untersucht, wie hoch der Risikofaktor „ungesunde Ernährung“ bezüglich der Gesundheit von Menschen einzustufen ist. Dazu wurden Daten aus 195 Ländern über einen Zeitraum von 1990 bis 2017 zusammengeführt und ausgewertet. Einige Ergebnisse dieser Untersuchung, welche auch Bezug auf die Ernährungsweise in Deutschland nehmen, werden im Folgenden erläutert.

Wie hoch ist der Risikofaktor „ungesunde Ernährung“ einzustufen? Mehr Informationen erhältst Du in diesem Magazinbeitrag.

Nach Auswertung der eingeholten Daten geht etwa jeder fünfte Todesfall weltweit auf den Risikofaktor ungesunde Ernährung zurück. Dies betrifft rund elf Millionen Menschen im Jahr (Stand 2017). Davon erleiden ca. zehn Millionen Personen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Infarkt und Schlaganfall, ungefähr 900 000 Tumore und fast 340 000 Typ-II-Diabetes. Die Anzahl an Todesfällen ist dabei im Untersuchungszeitraum von acht Millionen (1990) auf besagte elf Millionen (2017) angewachsen, was mit der Zunahme der Weltbevölkerung sowie der gestiegenen Lebenserwartung erklärt wird. Laut Aussagen des Instituts der Universität Washington ist ungesunde Ernährung damit der größte Risikofaktor der Welt.

Als gesunde Ernährungsweise gilt laut Studie, wenn viele Vollkornprodukte, Nüsse und Samen sowie ausreichend Obst und Gemüse verzehrt werden, und dagegen wenig rotes Fleisch, Salz und gezuckerte Getränke. Zudem werden mehrfach ungesättigte Fettsäuren positiv bewertet. Hierzu muss man jedoch festhalten, dass bei der weltweiten Untersuchung keine lokalen Unterschiede in der Ernährungsweise berücksichtigt werden und die aufgeführten Empfehlungen eher europäischen Standards entsprechen.

Am ehesten erfüllen diese gesunde Ernährungsweise Menschen in Israel, Frankreich, Spanien und Japan. In den genannten Ländern beträgt die Anzahl an ernährungsbedingten Todesfällen weniger als 100 pro 100.000 Einwohner. Mit mehr als 700 von 100.000 Menschen am weitesten verbreitet sind ernährungsbedingte Todesfälle in Ländern wie Usbekistan, Afghanistan, Papua-Neuguinea und Vanuatu. Deutschland liegt in dem Ranking auf Platz 38, die USA auf Rang 43 und China auf Platz 140.

Demnach gibt es auch in Deutschland, wo im Vergleich zu anderen Ländern z.B. Mangelernährung oder zu hohe Lebensmittelpreise kaum eine Rolle spielen, noch Verbesserungspotential. Diesbezüglich diskutiert man über die richtige Strategie, wie man bei der deutschen Bevölkerung eine bessere Ernährungsweise erreichen kann. Während manche Verbote und Preiserhöhungen für ungesunde Lebensmittel fordern wollen andere mehr Aufklärung und Bildung sowie weitere Präventionsmaßnahmen.

Zusammenfassung

Auch wenn die Daten keine lokalen Unterschiede in der Ernährungsweise berücksichtigen oder sich die Ernährungssituation in den einzelnen Ländern teilweise deutlich voneinander unterscheidet, untermauert die Studie ein paar grundlegende ernährungswissenschaftliche Aussagen.

Mit einer ungesunden Ernährung steigen zahlreiche Risiken für verschiedene ernährungsbedingte Erkrankungen an. Eine Großzahl an ernährungsbedingten Todesfällen hängt mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammen, welche auch in Deutschland die häufigste Todesursache insgesamt darstellen. Demnach hat der Ernährungsstil einen bedeutenden Einfluss auf unsere Gesundheit und eine ungesunde Ernährung muss als großer Risikofaktor für jene angesehen werden.

Autor des Magazinbeitrages

Jan KleinJan Klein

  • M.A. Gesundheitsförderung
  • betrieblicher Gesundheitsmanager

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Quellenangaben (Stand: 05.2019)

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