Was ist die lebensmittelbedingte Infektionskrankheit Listeriose und wie kann man sich vor dieser schützen?


Ende September 2018 hat das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in einem schriftlichen Beitrag an die lebensmittelbedingte Infektionskrankheit Listeriose erinnert und dabei Empfehlungen zur Einhaltung von Hygiene- und Verzehrsregeln abgegeben. Zwar ist diese Erkrankung in Deutschland relativ selten und die Symptome sind bei gesunden Personen meist gering, sie kann jedoch bei bestimmten Gruppen auch einen schweren Verlauf nehmen und bis zum Tod führen. Im Folgenden wird daher erläutert was eine Listeriose ist, welche Personengruppen am meisten gefährdet sind und was es diesbezüglich zu beachten gibt.

Listeriose wird durch Bakterien der Gattung Listeria verursacht, welche sich auf Lebensmitteln wie z. B. Fleisch, Fisch, Milch- und Milchprodukten oder aber auch pflanzlichen Nahrungsmitteln befinden. Dorthin gelangen die Bakterien über das Schlachten, Melken oder die Umwelt.

Die Infektion verläuft bei gesunden Personen oft symptomlos, je nachdem können Fieber, Gelenks- und Muskelschmerzen sowie Magen-Darm-Beschwerden bzw. -Entzündungen auftreten. Besonders gefährdet sind aber Personen mit gehemmtem Immunsystem, wie beispielsweise Schwangere, Neugeborene, Senioren, Menschen mit AIDS oder Alkoholabhängigkeit sowie Menschen unter Chemotherapie. Hier können die Bakterien zu einer Hirnhautentzündung, Blutvergiftung oder Entzündung der Herzinnenhaut führen und dann lebensbedrohlich werden. In der Schwangerschaft kann die Erkrankung lebensgefährliche Symptome beim Ungeborenen auslösen und somit Früh- oder Fehlgeburten verursachen.

An sich ist die Anzahl an Erkrankungen in Deutschland relativ gering, diese hat aber laut Robert-Koch-Institut (RKI) in den letzten Jahren deutlich zugenommen - von 396 Fällen im Jahr 2009 auf 771 im Jahr 2017. Etwa sieben Prozent der Fälle aus dem Jahr 2016 verliefen dabei tödlich.

Das tückische bei befallenen Lebensmitteln ist, dass sie durch Listerien nicht verderben und deshalb weder einen bestimmten Geruch noch ein verändertes Aussehen haben. Wenn mit Listerien belastete Produkte etwas lagern vermehren sich die Bakterien rasch, auch bei Kühlschranktemperaturen oder in Vakuum verpackt.
Ein zuverlässiger Schutz vor Listeriose kann nur über die Abtötung der Bakterien in Lebensmitteln erreicht werden, durch Kochen, Braten oder Pasteurisieren. Deshalb sollte man bei der Zubereitung von Speisen auf eine ausreichende Erhitzung achten, insbesondere wenn man zu einer der genannten Risikogruppen gehört. Vakuumverpackte Lebensmittel sollten zudem möglichst zügig nach Einkauf und weit vor Ablauf der angegebenen Mindesthaltbarkeit verbraucht werden. Des Weiteren sollten Schwangere und immungeschwächte Personen auf Lebensmittel wie Rohfleischerzeugnisse und Rohwurst (z. B. Salami), rohen Fisch sowie geräucherte und marinierte Fischerzeugnisse, vorgeschnittene verpackte Blattsalate oder Rohmilchweichkäse verzichten.
Wenn es zu einer Listeriose gekommen ist erfolgt die Therapie in der Regel über Medikamente wie Amoxicillin oder Ampicillin (Antibiotika) und dauert je nach Schwere der Erkrankung zwischen 3 und 6 Wochen.

Auch wenn die Erkrankung insgesamt eher selten auftritt und bei Menschen mit einer guten Immunabwehr relativ harmlos verläuft sollten neben den Risikogruppen auch gesunde Menschen auf eine gute Erhitzung ihrer Speisen achten, um einer Listeriose sowie weiteren lebensmittelbedingten Infektionskrankheiten vorzubeugen.

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