Warum scheitern Diäten oftmals?

Kohlsuppen-Diät, Brokkoli-Diät, Schokoladen Diät?! Wer sich im Internet oder in der Boulevardpresse zum Thema Ernährung informieren möchte, stößt dabei regelmäßig auf kuriose Methoden, die nicht selten mit dem Kauf von Nahrungsergänzungsmitteln einhergehen. Jedoch antworten die allerwenigsten schlanken und fitten Menschen auf die Frage ihres Erfolgsgeheimnisses mit Kohlsuppe oder Gemüsesaft. Was läuft schief?

Kohlsuppen-Diät, Brokkoli-Diät, Schokoladen Diät?! Warum Diäten nicht funktionieren und was du stattdessen tun solltest, erfährst du in diesem Blogbeitrag.

Das Problem an Diäten wohnt bereits der Definition der Diät inne. Denn im deutschen Sprachgebrauch und vor allem in der Umgangssprache meint der Begriff eine zeitliche begrenzte Reduktion der Nahrungszufuhr und ist somit ein Synonym für den eigentlich gemeinten Begriff Reduktionsdiät. Der Fokus liegt dabei eindeutig auf den Worten „zeitlich begrenzt“. Die eigentliche Wortbedeutung beziehungsweise die englischsprachige Verwendung „diet“ stellt bereits häufig die Lösung des Problems dar. Denn dieses Wort bedeutet so viel wie Lebensweise oder Ernährungsweise. Damit wird klar: Eine zeitlich begrenzte Änderung des Ernährungsverhaltens reicht nicht aus, um langfristig Erfolg zu haben.

Umgangssprachlich kennst du dieses Phänomen bestimmt schon unter dem Wort „Jojo-Effekt“. Das bedeutet nichts anderes, als nach einer Diät schnell wieder andere Verhaltensweisen gezeigt werden und somit die erkämpften Erfolge (meistens Gewichtsverlust) nicht gehalten werden können. Das tückische am Jojo-Effekt ist jedoch, dass durch starke Reduktionsdiäten der Stoffwechsel herunterfahren kann. Das liegt daran, dass bei einem zu großen Energiedefizit und oder zu geringer Eiweißzufuhr und mangelnder Bewegung oftmals viel Muskelmasse verloren geht. Das macht sich zwar auch auf der Waage bemerkbar aber ist sicherlich nicht das, was die meisten möchten. Das führt weiterhin dazu, dass der Kalorienverbrauch deines Körpers geringer ist als vorher und bedeutet, dass du bei gleicher Kalorienzufuhr wie vor der Diät sogar noch eher zunimmst. Dass das langfristig nicht funktionieren kann, liegt auf der Hand.

Stattdessen ist es umso wichtiger, sich intensiv mit der eigenen Ernährung auseinanderzusetzen und Strategien zu entwickeln, die langfristig funktionieren. Das Etablieren einer gesunden „diet“ im Sinne von Ernährungsweise ist dafür unerlässlich und sollte nicht zeitlich begrenzt werden. Das muss dabei gar nicht kompliziert sein und Unmengen an Selbstdisziplin fordern. Wenn es dir noch schwer fällt, viele Empfehlungen der gesunden Ernährung und Bewegung einzuhalten, so nimm dir immer nur eine Sache gleichzeitig vor und arbeite daran, bis du es geschafft hast. Beispielsweise könntest du damit beginnen, kalorienreiche Getränke durch Wasser und ungesüßten Tee oder Kaffee zu ersetzen. Sobald das für dich zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist, nimmst du dir das nächste Ziel vor, zum Beispiel beim Fernsehen keine Chips mehr zu knabbern und so weiter. Dafür solltest du dich jedoch zumindest grundlegend mit Lebensmitteln, Ernährungsphysiologie und Zubereitungsmethoden auseinandersetzen, um nicht nur eine gute Entscheidung zu treffen, sondern diese auch erfolgreich umzusetzen.

Neue Gewohnheiten zu festigen braucht Zeit. Sind sie allerdings einmal etabliert, wirst du dich bestimmt fragen, wie jemals anders sein konnte. Mit ein paar kleinen Tricks und den nötigen Kenntnissen schaffst du den Sprung vom „Diet-Hopping“ zu einer nachhaltig gesunden Lebensweise.

Zusammenfassung

Wer schon einmal eine Diät gemacht hat, weiß wahrscheinlich, dass die Ergebnisse nicht von Dauer sind. Hierfür ist eine langfristige Veränderung der Gewohnheiten wichtig. Diese gelingt mit ein wenig Durchhaltevermögen, vor allem aber dem nötigen Wissen über Zusammenhänge und Hintergründe der Ernährung. Mit einer guten Strategie gelingt auch die neue Ernährungsweise leicht und nachhaltig.

Autor des Magazinbeitrages

BAlexander Seifried - .Sc. Ernährungsmanagement und Diätetik

Alexander Seifried

  • B.Sc. Ernährungsmanagement und Diätetik

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