Vitamin D hochdosiert hilfreich oder sogar gefährlich?
Sollte man Vitamin D hochdosiert einnehmen? Oder wird es dann sogar gefährlich und toxisch? Gibt es Nebenwirkungen und wenn ja, ab welchem Wert? Diese und andere Fragen stellen sich viele Personen, die unter einem Mangel an Vitamin D3 leiden.
Daher lohnt es sich, das Thema mal genauer zu beleuchten und Antworten auf diese Fragen zu geben.
An welche Empfehlungen sollte ich mich halten?
Schaut man sich die aktuelle Literatur zum Thema Vitamin D3 an, insbesondere wenn es um hochdosierte Therapie geht, stellt man schnell fest, dass die Empfehlungen von Experten und der deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) weit auseinander driften. Einige Studien berichten von Gaben von 100.000 internationalen Einheiten (i.E.) oder kurzfristig sogar noch höher, die DGE hingegen empfiehlt gerade mal 800 i.E. pro Tag. Was ist denn nun richtig und was stellt vielleicht sogar eine Gefahr dar? Und vor allem: Wie kommen solch immense Unterschiede in den Empfehlungen zu Stande?
Wann macht eine hochdosierte Vitamin D Behandlung Sinn?
Im vorherigen Artikel zum Thema Vitamin D-Mangel wurde ausführlich dargelegt, wie es zu einem Vitamin D-Mangel kommen kann. Dennoch gibt es verschiedene Fälle, in denen es absolut möglich ist, Vitamin D hochdosiert einzunehmen. Dies sind im Einzelnen:
- Stoßtherapie bei akutem Vitamin D-Mangel
- Erhaltungstherapie nach erfolgreichem Ausgleich eines Vitamin D-Mangels
- Therapie schwerer Krankheiten, die mit einem Vitamin D-Mangel einhergehen
Man sollte ganz klar hervorheben, dass eine hochdosierte Einnahme von Vitamin D als Erhaltungstherapie nicht sonderlich zielführend ist. Wenn man einen akuten Mangel ausgeglichen hat, kann die Dosis definitiv verringert werden, da sonst unerwünschte Nebenwirkungen auftreten könnten. Eine mögliche Nebenwirkung ist zum Beispiel, dass ein hoher Vitamin D-Spiegel auch gleichzeitig einen höheren Spiegel des wichtigsten männlichen Sexualhormons Testosteron mit sich bringt, da Vitamin D an der Bildung von Testosteron beteiligt ist. Bei Männern kann dies zu vermehrter Aggressivität führen und bei Frauen zu Vermännlichung von z.B. Stimme und Körperbehaarung.
In der Stoßtherapie hingegen ist es kurzfristig auf jeden Fall empfehlenswert, die Vitamin D Speicher möglichst rasch wieder aufzufüllen und den Mangel zu beseitigen. Hier kann man als Faustformel tatsächlich sagen: Je schneller der Mangel beseitigt wird, desto schneller geht es dem Patienten besser. Mit einem Mangel sind Werte von ca. 30ng/ml oder tiefer gemeint. Ganz wichtig hierbei ist jedoch die regelmäßige Kontrolle des Vitamin D-Spiegels und eine genaue Zielvorgabe eines Wertes, ab wann die hochdosierte Gabe ersetzt wird mit einer Dosis, die eher der Erhaltung dient.
In der Therapie schwerer Krankheiten wird bereits auch über längere Zeiträume erfolgreich hochdosiertes Vitamin D verabreicht, allerdings ebenfalls stets unter ärztlicher Kontrolle, um eine Überdosierung zu vermeiden. Krankheiten, bei denen Vitamin D seit ein paar Jahren gute Wirkung zeigt sind beispielsweise Multiple Sklerose und Krebs.
Autor des Magazinbeitrages
Martin Sunderbrink
- Dipl. Sportwissenschaftler
- Personal Trainer
- FPZ-Rückenschmerztherapeut
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