Vibrations- und EMS Training im Reha- und Fitnessbereich

Das Vibrationstraining und das EMS Training (Elektromyostimulation) erfreuen sich mittlerweile in nahezu allen Fitnessstudios großer Beliebtheit. Auf den Vibrationsplatten oder an den Elektroden des EMS Trainingsstudios verschiedener Hersteller wird fleißig trainiert und Muskeln aufgebaut – das Versprechen zumindest die Hersteller.

Häufig kann man „10min Vibrationstraining – statt 1,5 Std schweißtreibendes Training“ in Werbeanzeigen lesen. Doch dies ist natürlich übertrieben.

Vibrations- und EMS Training im Reha- und Fitnessbereich. Mehr Informationen zu diesem Thema gibt es in unserem Magazinbeitrag.

Durch die starke Vibration „wehrt“ sich der Körper mit muskulärer Aktivität bzw. mit muskulärer Kontraktion. Auch die tieferliegende Muskulatur wird unwillkürlich mittrainiert, weil die Vibration natürlich den ganzen Körper betrifft. Der Muskelkater am nächsten Tag bestätigt die körperliche Arbeit.

Ebenso sieht es beim EMS Training aus. Hierzu bekommt man einen vom Anbieter gestellten Anzug, der an verschiedenen Stellen mit Elektroden mit einem Impulsgeber verbunden ist.
Dennoch fehlt es an Studien die die Überlegenheit einer 10 oder 20 minütigen Trainingseinheit mit einem Vibrations- bzw. Elektromyostimulationstraining gegenüber eines fundierten Trainingsplans mit klassischen Übungen aus dem funktionellen Training beweisen.

Weiterhin erfordern EMS Trainingseinheiten geschulte Trainer, die über die richtige Ausbildung verfügen um Reize in der richtigen Intensität zu setzen bzw. Kontraindikationen erkennen, die einen sofortigen Trainingsabbruch erforderlich machen.

Anders verhält es sich bei Erkrankungen des Skelettsystems oder neurologischen Erkrankungen. Ergänzende Übungen bei niedrigen Intensitäten (Low Intensity Vibration) bei Osteoporose Patienten können einen positiven Effekt auf die vorhandene Knochenstruktur haben. Ebenfalls können positive Effekte bei Polyneuropathien durch gezielte elektrische Stimuli erreicht werden.

Zusammenfassung

Als Ergänzung zu einem ausgewogenen und strukturiertem Trainingsplan sind EMS Trainingseinheiten oder Training auf der Vibrationsplatte definitiv geeignet. Auch kann diese Art von Training in der Therapie für Patienten mit einem erhöhten Osteoporoserisiko geeignet sein.
Doch die Versprechungen der Werbung sollte man kritisch hinterfragen und dies auch den Trainierenden mitteilen und Alternativen und Ergänzungen aufzeigen.

Autor des Magazinbeitrages

Michael Hübner - Dozent und Tutor der Academy of Sports

Michael Hübner

  • M.A. Sport- und Bewegungsgerontologie
  • Sporttherapeut

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Quellenangaben (Stand: 05.2019)

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