Trainer-Burnout - selbst "ausgebrannt" sein als Trainer oder Coach

Seit über 30 Jahren befassen sich Wissenschaftler mit dem Thema Burnout im Sport, insbesondere auch mit Burnout bei Trainern. Wie kommt es, dass ein Trainer, der „nur“ andere zu Höchstleistung inspiriert und motiviert, selbst „ausbrennen“ kann?

Du bist als Fitnesstrainer, Personal Trainer oder Group Trainer tätig? Dann solltest du weiterlesen!

Besonders als Trainer oder Coach kannst du von Stress und Burnout betroffen sein!

Häufig unterschätzt wird, dass Trainer regelmäßig emotionalen und körperlichen Belastungen ausgesetzt sind. Es gilt den Erwartungen der Kunden, Teilnehmer und Sportler gerecht zu werden, sich deren Sorgen anzunehmen, die Trainings zu planen und vorzubereiten und bei eigenen privaten Problemen oder trotz Erkältungskrankheiten immer auf Plan zu sein.

Der Ehrgeiz, für andere alles zu bringen, geht auf Kosten der eigenen Energiereserven. Denn nur selten planen Trainer ausreichend Regenerationszeiten für sich selbst.

Trainer geben viel Energie an ihre Kunden, Teilnehmer, Sportler weiter und bekommen dies nie in gleicher Höhe zurück. Im Gegenteil: Ein einziger „Motzer“, dessen Hintergrund z. B. ein eigenes privates oder berufliches Problem ist, reicht aus, um alle positive Energie zunichte zu machen. Um diesen nach unten gefahrenen Energielevel wieder aufzufüllen, bedarf es viel Kraft.

Die subjektive Überforderung und Unzufriedenheit in Verbindung mit einer mangelnden Erholungsphase führen schleichend in das Gefühl des „Ausbrennens“.

Die „emotionale Erschöpfung“ lässt die Zufriedenheit mit der eigenen Leistung schrumpfen. Lustlosigkeit gegenüber dem einstigen Traumjob stellt sich plötzlich ein. Ein ernster Warnhinweis!

Die Folge:

Wenn ein „ausgebrannter“ Trainer in seiner Energie- und Lustlosigkeit Trainings oder Kurse durchführt, sind Qualitätseinbußen vorprogrammiert. Kunden oder Teilnehmer ziehen sich zurück, wechseln zu einem anderen Trainer, da auch sie die Energie- und Lustlosigkeit – wenn auch unbewusst – wahrnehmen. Eine Abwärtsspirale beginnt

Was kann man tun?

  • Aufwachen! Nicht nur geben, sondern auch von den Kunden und Teilnehmern „nehmen“. Was kann man von ihnen lernen? Z. B.: wie unterschiedlich auf eine neue Übung reagiert wird, wie unterschiedlich diese umgesetzt wird.
  • Kommunikation lenken! Die Kundschaft nicht nur über deren Sorgen und Probleme „klagen“ lassen, sondern sie auf ihr Wissen und Können ansprechen, das Gespräch in eine positive Richtung lenken.
  • Reflektieren! Macht mir das Training in dieser Form noch Spaß? Was kann ich ändern, damit es mich auch wieder selbst mehr herausfordert?
  • Abwechslung! Raus aus dem Hamsterrad: z. B. neue Trainingsmethoden erlernen und anwenden, Trainingsvariationen erarbeiten, über evtl. Ortswechsel für Trainings nachdenken (z. B. Outdoor), Seminare besuchen (auch zu Themen, die man nicht unmittelbar in seinem eigenen Traineralltag benötigt). Offen für Neues sein.
  • Abgrenzen! Ruhephasen zwischendurch nutzen: z. B. 30 Minuten allein spazieren gehen, ein Buch lesen, Musik hören…
  • Regeneration planen! Im eigenen Terminkalender für Regenerationsphasen Termine blocken! Z. B. für ein langes Wochenende, für einen freien Vormittag oder Abend, um das zu tun, was einem selbst wieder Energie gibt.

Zusammenfassung

Als Trainer trägt man nicht nur Verantwortung für seine Kunden, Sportler, Teilnehmer, sondern in erster Linie auch für sich selbst! Nur wer sich um sich selbst zu 100 Prozent kümmert, kann in Folge auch nur dann 100 Prozent für andere da sein!

Autorin des Magazinbeitrages

Simone Tatay - Dipl. Fitness- und Personal Trainerin - Fachbuchautorin - Dozentin und Tutorin der Academy of Sports

Simone Tatay

  • Dipl. Fitness- und Personal Trainerin
  • Fachbuchautorin

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