Sättigung: Darm spricht mit braunem Fettgewebe
Ein kleiner Teil unseres Körpers macht gerade Schlagzeilen: das braune Fettgewebe. Mit ca. 200 g deutlich weniger als das übrige (weiße) Fettgewebe, hat es einen ganz eigenen Energiehaushalt hat. Es erzeugt Wärme und verbraucht dabei Energie im Prozess der sogenannten zitterfreien Thermogenese - die Lebensversicherung für unterkühlte Babys. Sie haben besonders viel davon.
Neuere Erkenntnisse legen nahe, dass das braune Fettgewebe auch im Erwachsenenalter existiert und wichtig ist: für die Entstehen des Sättigungsgefühls im Gehirn. Dieser Signalweg birgt eventuell die Chance für einen völlig neuen Therapieansatz für Adipositas.
Die Geschichte beginnt im Darm: Beim Verzehr von Nahrung wird im Dünndarm das Hormon Sekretin ausgeschüttet. Man weiß schon lange, dass es die Verdauungsaktivität koordiniert.
Neu ist, dass es auch auf das braune Fettgewebe wirkt und diese zur zitterfreien Thermogenese stimuliert. In der Folge kommt es zu einem minimalen Temperaturanstieg des Blutes und des Gehirns. Dies wiederum aktiviert Neurone, die das Sättigungsgefühl im Gehirn entstehen lassen. Essen macht satt - na klar!
Aber wir verstehen immer besser, welche Einzelkomponenten am Entstehen des Sättigungsgefühls beteiligt sind und wie stark dieses Signal am Ende ist. Häufiges Essen (um satt zu werden) ist leider nicht die Lösung. Denn eine häufige Aktivierung der Bauchspeicheldrüse erhöht das Diabetesrisiko.
Zusammenfassung
Die Aktivität des braunen Fettgewebes kann durch regelmäßiges Essen, Aufenthalt an der frischen, kalten Luft (ca. 19°C genügen), regelmäßigen kalten Duschen und der Einsatz von scharfen Gewürzen gesteigert werden (vgl. auch Newsletter 4 / 2018).
Diese Maßnahmen unterstützen, dass die Aktivität im Laufe des Lebens nicht zu stark nachlässt. Ein lebenslang aktives braunes Fettgewebe scheint im gewissen Umfang vor Diabetes mellitus Typ 2 und Adipositas zu schützen.
Autor des Magazinbeitrages
Claudia Gaster
- Dipl. Oecotrophologie
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Quellenangaben (Stand: 05.2019)
- Pressemitteilung der Technischen Universität München, Else Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernährungsmedizin, Lehrstuhl für Molekulare Ernährungsmedizin 11/2018
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