Resilienz – wichtiger denn je: privat und im Unternehmen!
Resilienz beschreibt die mentale und emotionale Wiederstandfähigkeit eines Menschen. Je resilienter jemand ist, um besser kann er mit Krisen umgehen und gestärkt daraus hervorgehen. Das Wort Resilienz stammt aus dem Lateinischen und bedeutet ursprünglich soviel wie abprallen und zurückspringen. Man kennt das von einer Matratze: Wenn sie Druck aushalten muss, passt sie sich diesem an. Löst sich der Druck auf, nimmt sie durch ihre eigene Stärke und per Memory-Effekt ihre eigentliche Form wieder ein.
Welche Fähigkeiten sind es, die Menschen brauchen, um Resilienz zu entwickeln?
Unsere Gesellschaft und Arbeitswelt ist geprägt von Schnelligkeit, Wandel und Informationsflut – wie kann man innere Stärke entwickeln und widerstandsfähig mit den Belastungen im Privaten und im Beruf umgehen?
Resilienz ist trainierbar! Die berühmte „Kauai-Studie“ begleitete von 1955 bis 1995 insg. 700 Kinder, die aufgrund problematischer Familienverhältnisse in einem Heim aufwuchsen. Die Psychologin Emmie Werner wollte dabei herausfinden, welche dieser Kinder trotz der Startschwierigkeiten im Leben Resilienz entwickeln. Anhand dieser Studie konnte sie die sog. 7 Säulen der Resilienz formulieren:
- Emotionssteuerung: Akzeptanz, Achtsamkeit
- Impulskontrolle: Selbstregulation, Mindset
- Kausalanalyse: Lösungsorientierung, Fehlerkultur
- Optimismus: positiv denken, Offenheit
- Selbstwirksamkeit: Verantwortung übernehmen, Fähigkeiten
- Zielorientierung: Zukunft gestalten, proaktiv handeln
- Empathie: Beziehungen gestalten, auch zu sich selbst
Wer diese Faktoren im Laufe seines Lebens bewusst entwickelt, dem machen Krisen so schnell nichts aus. Die folgenden 10 Tipps sind ein erster Einstieg in das Resilienztraining für den privaten Alltag:
- Netzwerke bilden und gegenseitige Unterstützung fördern
- Krisen nicht als unüberwindbare Probleme einstufen
- eränderung als Teil des Lebens akzeptieren
- Zielstrebig eigene (realistische) Ziele verfolgen
- Proaktiv sein und klare Entscheidungen treffen
- Möglichkeiten zur Selbstreflexion nutzen
- Die positive Selbstwahrnehmung fördern
- Probleme richtig einordnen
- Optimistisch bleiben
- Auf sich Acht geben
Doch auch Unternehmen (u.a. professionelle Sportvereine) sollten sich Gedanken um die Resilienz ihrer Mitarbeiter machen. Überprüfen Sie doch einmal, ob Sie diese 8 Faktoren in Ihrem Unternehmen (oder in Ihrer Mannschaft) vorfinden:
- Innovation: Krisen für Lernprozesse nutzen
- Redundanz: Krisen vermeiden, flexibel reagieren
- Komplexität: Anforderungen begegnen, Sicherheit bieten
- Gesundheit: Geist & Körper am Arbeitsplatz
- Ressourcen: Effektivität, Prozesse verschlanken
- Talentförderung: Mitarbeiterpotenziale
- Lernen: Feedback- & Fehlerkultur
- Diversität: Umgang innerhalb gemischter Teams
Zusammenfassung
„Lieber Gott, bitte gibt mir die Gelassenheit Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.“
(Reinhold Niebuhr, USA Theologe, Philospoh, *1892
So kann man sich im sportlichen Sinne einmal fragen: „Was war meine größte Niederlage – und was habe ich daraus gelernt?!“
Autor des Magazinbeitrages
Martin Sutoris
- Dipl. Kulturwissenschaftler
- Kommunikationstrainer
- Mentalcoach
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Quellenangaben (Stand: 03.2019)
- „Resilienz“: J. Heller, GU Verlag, 2013
- „Micro Inputs Resilienz“: E.G. Amann, Training-Aktuell, 2019
- „Auf dem Pfad des Business Häuptlings“: D. Götz & E. Reinhard, Springer, 2016
von Academy of Sports