Optimales E-Sport Training
Wie muss ein E-Sportler trainieren, um im Wettkampf erfolgreich zu sein? Wie viele Stunden muss ein leistungsorientierter E-Sportler trainieren? Auch wenn eSport nicht als klassischer Sport zu betrachten ist, wirkt sich ein professionell gestaltetes Training positiv auf die Leistungsfähigkeit aus. Außerdem verhindert es ein vorzeitiges Ausscheiden aus dem eSport zum Beispiel durch Sehnenscheidenentzündungen, dem Karpal-Tunnel-Syndrom oder Rückenproblemen.
Was meinen Profi-Spieler im eSport eigentlich, wenn sie vom Training sprechen?
Den Hauptanteil des Trainings im eSport macht das spielspezifische Training aus. Teamtraining, Strategien, Taktiken und Spielerfähigkeiten sind zwar die wichtigsten Komponenten, um im eSport erfolgreich zu sein, doch das körperliche Training und eine gute Ernährung heben den Spieler auf ein höheres Niveau. Deshalb macht auch im eSport die Unterscheidung der verschiedenen Fähigkeiten Sinn, wie es im Functional Training der Fall ist. In der Performance Pyramide wird hier nach Basisbewegungskriterien und Leistungskriterien unterschieden. Erst wenn alle Basiskriterien gegeben sind, macht ein Training der Leistungskriterien Sinn. An oberster Stelle in der Pyramide steht dann das Training der „sportartspezifischen Fähigkeiten“, welche im eSport vorrangig die Reaktionsfähigkeit betreffen.
Die einseitige Körperhaltung und die hohe mentale Belastung im Training sorgen beim Spieler für eine hohe Anfälligkeit gegenüber Verletzungen. So mussten einige Spieler bereits ihre Karriere vorzeitig aufgeben oder länger aussetzen. Ein regelmäßiges Fitnesstraining erhöht die Belastbarkeit und sorgt für den nötigen Ausgleich, sowie Abbau von Stressreaktionen. Das Trainieren im Team kann darüber hinaus auch die Teambindung verstärken. Was bei asiatischen Teams bereits zum guten Ton gehört, ist in Deutschland noch nicht so sehr vertreten. So leben E-Sport-Teams in gemeinsamen Häusern und haben einen Betreuerstab aus Trainern, Managern und Köchen, damit sich die Spieler auf ihr Training konzentrieren können. Daneben hat jeder Spieler seinen eigenen Trainingsplan, der gezielt seine motorischen Besonderheiten anspricht.
Im Idealfall gilt das gleiche wie bei beruflich sitzenden Menschen. Ein Mal in der Stunde sollte der Spieler eine kurze Bewegungspause einlegen, um die Durchblutung des Körpers wieder zu verbessern. Als Einzelspieler ist das gut möglich, doch wenn E-Sportler im Team spielen, muss dies besser koordiniert werden. Hier kann ein Team-Trainer für die nötige Akzeptanz sorgen und das Spielen regelmäßig auflockern.
Im Turnier sollte auch darauf geachtet werden, wie die Pausen genutzt werden. Hier spielt auch die Ernährung eine große Rolle für den Erfolg. Im Turnierbetrieb wird nicht selten über mehrere Tage intensiv gespielt. Die Belastung für den Körper und auch das Nervensystem sind extrem hoch. Professionelle Betreuer im eSport sorgen dafür, dass die Spieler und Teams auch langfristig erfolgreich bleiben können.
Häufig greifen Profis auf Fastfood und Fertigprodukte zurück, um Zeit zu sparen. Auch der Konsum von Energydrinks hilft vermeintlich zu kurzfristigen Leistungsschüben. Doch die Versorgung des Körpers mit guten Kohlenhydraten wäre hierbei deutlich besser, um einen möglichst stabilen Blutzuckerspiegel zu erreichen. Nur so kann das Gehirn konstant mit Energie versorgt werden. Ansonsten droht nämlich durch Insulin eine zu starke Absenkung des Blutzuckerspiegels, was wiederum einen Engpass bei der Versorgung des Gehirns mit Glucose auslösen könnte. Die Folgen sind dann die gleichen wie in klassischen Sportarten, in denen dann mit zunehmenden Spielverlauf die Konzentrationsfähigkeit ab- und die Fehlerhäufigkeit zunimmt.
Zusammenfassung
Unabhängig vom Spiel, welches im E-Sport gespielt wird, stellt die Prävention von Verletzungen eine große Herausforderung dar. Ein Trainer stellt hier einen weiteren Baustein für die optimale Ausschöpfung des Karrierepotenzials dar. Er sorgt im alltäglichen Training für den nötigen Ausgleich der E-Sportler und bei Turnieren für optimale Regenerationspausen zwischen den einzelnen Wettkämpfen.
Autor des Magazinbeitrages
Alexander Schütt
- B.A. Gesundheitsmanagement
- Personal Trainer
- Aktiver E-Sportler
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