Krisensicher als Personal Trainer

Corona hat einigen Berufsgruppen gezeigt, dass ihr sicher geglaubtes Einkommen doch nicht so sicher ist wie angenommen. Kontaktverbote, die zudem von den Bundesländern sehr variabel ausgelegt werden, führten bei vielen Personal Trainern zu kompletten Umsatzeinbrüchen. Wie kann ich diese Zeit nutzen, um mich und meine Angebote für die Zukunft flexibler und breiter aufstellen zu können?

Corona hat einigen Berufsgruppen gezeigt, dass ihr sicher gedachtes Einkommen doch nicht so sicher ist wie angenommen. Kontaktverbote führten bei vielen Personal Trainern zu vollsten Umsatzeinbrüchen. Wie man diese Zeit am besten nutzt, erfährst du hier!

Was können wir als Personal Trainer aus der Corona-Krise lernen?

  • Kein Job der Welt ist sicher.
  • Wenn ich beruflich nur ein Standbein habe und dieses mir weggezogen wird, lande ich auf der Nase.

Grundsätzlich macht es für jeden Selbstständigen und Unternehmer Sinn, mehrere Einkommensquellen aufzubauen, so dass man zu jeder Zeit einen anderen Topf intensiver bedienen kann. Wer das bisher nicht getan hat, dürfte jetzt durch Corona endlich auf die Idee gekommen sein, dass dies durchaus eine gute Idee ist. Doch wer bisher ausschließlich Training in 1:1 oder Kleingruppen gegeben hat, stellt sich zurecht die Frage: Was für ein Angebot ist denn auch wirklich nachhaltig?


Welche Angebote als PT kann ich auch nach Corona noch nutzen?

Viele Trainer gehen den vermeintlich leichtesten Schritt und bieten Online-Trainings an. Hier git es jedoch auch klare Nachteile: Viele Kunden schätzen besonders den sozialen Kontakt mit dem Trainer und mögen seine Nähe. Sie buchen die Trainings also nicht in erster Linie, weil sie sonst keinen Sport machen würden, sodnern wegen den Begleitumständen, die ein Personal Training mit sich bringt.

Solche Kunden lehnen ein Online-Training kategorisch ab. Darüber hinaus kann ich per Video niemals so gut Bewegungsfehler erkennen wie vor Ort und kann vor allem nicht durch Hands on unterstützen, um Fehler zu korrigieren. Zudem fällt es mir als Trainer schwer, gleichzeitig den Kunden zu beobachten und mal den Blickwinkel zu verändern oder den Gesichtsausdruck des Kunden wahrzunehmen, um einzuschätzen, wie anstrengend eine Übung für diesen ist.

Abgesehen davon benötige ich sowohl Equipment wie eine gute Webcam, muss mich vertraut machen mit einer entsprechenden Software und die Nutzung auch ggf. meinem Kunden erklären. Wer sagt, das ist genau mein Ding, für den ist Online-Training sicherlich genau das Richtige. Die nächste Frage ist dann: Wieviele Buchungen für Online-Training werde ich nach Corona noch erhalten, oder habe ich mir dann die ganze Arbeit gemacht, nur um kurzfristig etwas Geld zu verdienen? Aus meiner Sicht macht es mehr Sinn, ein fundamentales Standbein aufzubauen und die aktuell zur Verfügung stehende Zeit dafür so gut wie möglich zu nutzen.

Welche Alternativen gibt es?

Diese Frage ist pauschal schwierig zu beantworten, da jeder PT unterschiedliche Qualifikationen und Neigungen hat. Hilfreich könnte jedoch die Frage sein: Was außer dem Personal Training macht mir sehr viel Spaß? Und womit kann ich auch noch Geld verdienen, wenn Corona vorbei ist, ich mir aber vielleicht mal ein Bein breche?

Als Optionen kommt hier vieles in Betracht. Sei es die Arbeit als Tutor/ Dozent für ein Ausbildungsinstitut im Bereich Sport und Gesundheit wie die Academy of Sports, Network-Marketing mit Produkten, hinter denen ich voll und ganz stehen kann oder ich zeichne Online-Kurse zu meinem Schwerpunkt auf, die ich dann überregional verkaufen kann, ohne selbst vor dem Bildschirm zu sitzen.

Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Fachleute aus der Wirtschaft empfehlen mindestens 3 Standbeine, die völlig unabhängig voneinander funktionieren können. Sprich es macht wenig Sinn, noch eine weitere Qualifikation zu erlangen, mit der ich nur Geld verdiene, solange ich Kundenkontakt haben darf und selbst gesund bin.

Zusammenfassung

Corona wird zeitnah ein Ende haben. Doch was habe ich als PT daraus mitgenommen und gelernt? Sicherlich sind Online-Trainings erstmal eine ganz gute kurzfristige Lösung. Langfristig empfiehlt es sich aber, völlig unabhängig voneinander funktionierende Säulen aufzubauen, damit ich sobald eine davon wegbricht, von den anderen finanziell getragen werden kann. Alternativen gibt es genug, am wichtigsten ist jedoch, dass es mir Spaß macht und ich davon überzeugt bin, dann kann es insgesamt eine richtig runde Sache werden.

Autor des Magazinbeitrages

Martin Sunderbring - Dipl. Sportwissenschaftler - Personal Trainer - FPZ-RückenschmerztherapeutMartin Sunderbrink

  • Dipl. Sportwissenschaftler
  • Personal Trainer
  • FPZ-Rückenschmerztherapeut

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