Körperhaltung und deren Folgen - Teil 1

Durch die Wirbelsäule erlangt der Körper Halt und ausreichende Beweglichkeit. Allerdings wird das Rückgrat mit seinen charakteristischen Krümmungen durch Bewegungsmangel negativ beeinflusst. Welche Arten von fehlerhaften Körperhaltungen es generell gibt, erfährst Du in diesem Magazinbeitrag. In einem zweiten Teil wird näher auf die Problemlösung eingegangen.

Ein zunehmend inaktiverer Alltag und eine vermehrte sitzende Tätigkeit sind heutzutage zu beobachten. Was für Schäden daraus entstehen liest Du in unserem aktuellen Magazinbeitrag.

Die heutige Lebensweise ist durch Bewegungsmangel, sowohl während der Arbeit als auch in der Freizeit geprägt. Ein zunehmend inaktiverer Alltag und eine vermehrte sitzende Tätigkeit sind zu beobachten. Ursächlich scheinen technologischer Fortschritt und sozialer Wandel zu sein.

Wird der Arbeitsmuskel nicht ausreichend genutzt, reagiert er mit Muskelabbau, Funktions- und Adaptationsverlust. Folgen des Bewegungsmangels sind (chronische) Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen, Haltungsveränderungen und Rückenschmerzen. 

Bei vielen Deiner Kunden wirst Du ein Hohlkreuz oder einen auch einen Rundrücken feststellen.
Grundsätzlich ist die Haltung als eine individuelle, komplexe, dynamisch-statische Momentaufnahme zu bewerten. Sie wird von psychischen und physischen Faktoren beeinflusst. In der aufrechten, der Schwerkraft entgegen gesetzt wirkenden Körperhaltung, ist die Gelenkbelastung physiologisch und die muskuläre Anstrengung minimal. Funktionalität und Zweckmäßigkeit sind hier gegeben. Aufgrund der hohen Individualität und unvollständiger, für die einzelnen Bevölkerungsgruppen spezifischen Standardmaße, ist die exakte Definition einer Norm nur schwer möglich.

Liegt eine Normabweichung vor, bei der die Ausmaße funktioneller Beeinträchtigungen gering sind, handelt es sich um eine muskuläre Leistungsminderung im Sinne einer Haltungsschwäche. Diese kannst Du bei Deinen Kunden durch Muskeltraining korrigieren. Gewöhnt sich eine Person eine unphysiologische, unzweckmäßige Körperhaltung an, so ist das als ein Haltungsfehler anzusehen. Der Haltungsfehler kann Folge einer Haltungsschwäche sein. Kann die fehlerhafte Haltung nicht mehr rückgängig gemacht werden, handelt es sich um einen Haltungsschaden. Beschwerden können aus unphysiologischer Haltung durch die damit einhergehenden, suboptimalen Gelenk- und Strukturbelastungen entstehen. Folgen können durch frühzeitige Wirbelgelenkabnutzung hervorgerufene Arthrosen sein.
Die Gründe für von der Norm abweichende Haltungen sind in interne (z.B. anatomische Gegebenheiten) und externe (z.B. Bewegungsmangel) Faktoren untergliedert. Beide können in muskulären Ungleichgewichten resultieren.

Zusammenfassung

Grundsätzlich kann jede Haltung, welche längere Zeit beibehalten wird, potenziell Probleme auslösen. Aufgrund der vielen physischen und psychischen Einflussfaktoren sollte die menschliche Körperhaltung als eine individuelle Momentaufnahme betrachtet werden. Um Schmerzen bei Deinen Kunden zu vermeiden, scheint also ein ständiger Wechsel der individuellen Haltung notwendig.

Autorin des Magazinbeitrages

Valentina Bahl | Bachelor Ernährungsmanagement und Diätetik | Master klinische Sporttherapie und Sportphysiologie i.A.

Valentina Bahl

  • Bachelor Ernährungsmanagement und Diätetik
  • Master klinische Sporttherapie und Sportphysiologie i.A.

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Quellenangaben (Stand: 09.2019)

  • Schröder, J.; Braumann, K. M.; Reer, R. (2014): Wirbelsäulenform- und Funktionsprofile: Referenzwerte für die klinische Nutzung bei Rückenschmerzsyndromen. In: Der Orthopade 43 (9), S. 841–849. DOI: 10.1007/s00132-014-2316-0.

  • Schröder, J.; Stiller, T.; Mattes, K. (2011): Referenzdaten in der Wirbelsäulenformanalyse. In: Manuelle Medizin 49 (3), S. 161–166. DOI: 10.1007/s00337-011-0831-1.

  • Geiger, U. (2016): Therapie funktioneller Dysbalancen mit Kleingeräten. Stabilisation - Mobilisation - Kräftigung. München: Urban et Fischer.
  • Gibbons, J. D.; Chakraborti, S. (2003): Nonparametric statistical inference. 4th ed., rev. and expanded. New York: Marcel Dekker (Statistics, textbooks and monographs, v. 168).
  • BAuA (2007): Neue Arbeitswelt mit neuen Chancen. Chancen und Risiken für Ge-sundheit und Sicherheit. 3. Aufl. Dortmund: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. In: Mit Sicherheit mehr Gewinn, 9 ff.

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