Inwiefern lässt sich mit der sogenannten Reformulierung von Lebensmitteln eine Verbesserung der Ernährungsweise erreichen?

Dem Prozess der Reformulierung von Lebensmitteln liegt die Erkenntnis zugrunde, dass es eine verbesserte Gesundheit der Bevölkerung unter anderem nur mit einer verbesserten Ernährungsweise geben kann. Daher wurden in jüngerer Vergangenheit neben dieser Methode weitere Maßnahmen diskutiert, welche eine gesündere Ernährung fördern sollen.

Was genau damit in Verbindung steht wird im Folgenden erläutert.

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Grundsätzlich wird mit der Reformulierung von Lebensmitteln das Ziel verfolgt, durch Rezepturveränderungen den Gesundheitswert von Nahrungsmitteln zu steigern. Bei den meisten Vorschlägen diesbezüglich geht es um die Verringerung von denjenigen Bestandteilen, welche von einem Großteil der Bevölkerung tendenziell zu viel verzehrt werden und mit denen bei einer übermäßigen Aufnahme negative gesundheitliche Aspekte einhergehen können. So sollen einige Produkte künftig weniger Zucker, Salz, Fett und Allergene enthalten.

Bei diesem Prozess sitzen Politik, Krankenkassen, Fachgesellschaften und Verbraucherschützer mit im Boot. Aber auch die Ernährungsindustrie bringt hier ihre Interessen ein, weil sich derartige Veränderungen auf den Geschmack, die Textur sowie die Haltbarkeit von Lebensmitteln auswirken, worin viele Nahrungsmittelhersteller ein Problem sehen. Die Politik setzt dabei auf Freiwilligkeit und die jeweiligen Produzenten werden nicht sanktioniert, wenn sie keine Abänderung der bisher von ihnen verwendeten Produkt-Zusammensetzung vornehmen.

Es ist somit nicht exakt vorherzusehen wie sehr sich die Rezepturen der Industrie zugunsten des genannten Ziels tatsächlich verändern werden. Deshalb sind auch weitere Schritte im Gespräch, die wie die Reformulierung von Lebensmitteln als verhältnispräventive Maßnahmen eingeordnet werden können. Dazu gehören z.B. die Einführung einer Sondersteuer auf zuckerhaltige Getränke, eine Mehrwertsteueranhebung für tierische Produkte, die Förderung einer guten Schulverpflegung oder die Einschränkung von Werbung für bestimmte Lebensmittel. Neben diesen verhältnispräventiven Maßnahmen werden zudem auch Überlegungen laut, welche auf die verhaltenspräventive Ebene abzielen. Hierzu zählen unter anderem die Stärkung der Ernährungsbildung sowie eine verbesserte Informationsbereitstellung in Bezug auf Nahrungsmittel.

Im Zusammenhang mit den oben genannten Möglichkeiten wird neben deren Wirksamkeit auch der staatliche Eingriff in die Ernährungssouveränität der Bevölkerung diskutiert. So sehen einige keinen Erfolg darin, wenn beispielsweise versucht wird über finanzielle Mittel eine Verringerung des Konsums von zuckerhaltigen Getränken herbeizuführen. Sie glauben eher an Maßnahmen wie Aufklärung und Bildung. Andere wiederum sind der Meinung, dass man die Menschen am ehesten über die Verteuerung bestimmter Produkte zu einem verbesserten Ernährungsverhalten anleiten kann, und die verhaltenspräventiven Schritte zu wenig Erfolg mit sich bringen.

Zusammenfassung

Möglicherweise ist jedoch eine Kombination von verhaltens- und verhältnispräventiven Ansätzen der geeignetste Weg, um eine Verbesserung der Ernährungsweise zu bewirken. Wenn man z.B. eine gute Schulverpflegung sicherstellt und dies mit einer entsprechenden Ernährungsbildung für Kinder und Jugendliche vereint hat man dadurch eventuell mehr Aussicht auf Erfolg als durch die Einführung einer „Zuckersteuer“ in Verknüpfung mit einem Appell an die Industrie.

Daher sollten laut Meinung einiger Experten Maßnahmen wie die Reformulierung von Lebensmitteln nicht gesondert eingeführt, sondern mit weiteren Punkten wie einer verbesserten Informationsbereitstellung zu entsprechenden Produkten kombiniert werden.

Autor des Magazinbeitrages

Jan KleinJan Klein

  • M.A. Gesundheitsförderung
  • betrieblicher Gesundheitsmanager

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Quellenangaben (Stand: 04.2019)

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