Grundlagentraining im Schwimmsport
Im Grundlagentraining (1. bis 4. Trainingsjahr) und Aufbautraining (5. bis 8. Trainingsjahr) sollte die Vielseitigkeit im Vordergrund stehen. Die Ausreifung einer Hauptschwimmart und -strecke findet erst ab dem 9. Trainingsjahr im Anschlusstraining statt.
Es heißt nichts anderes, dass jeder jugendliche Schwimmer hauptsächlich Lagen im Training schwimmen sollte. Dies gilt auch für Erwachsene Quereinsteiger. In den ersten Trainingsjahren sollte die allgemeine Ausbildung im Vordergrund stehen, unabhängig vom sportlichen Ziel des Athleten (Triathlon, Ausgleichssport, Freitzeitsport, Moderner Fünfkampf, Masterschwimmer,…).
Im Folgenden werden vier Gründe aufgezählt im Training mehr auf das Lagenschwimmen zu setzen.
1) Vielseitigkeit:
Durch die Integration des Lagenschwimmens gewinnt man an vielfältigen Optionen das Training abwechslungsreich zu gestalten. Das Training wird kreativer und ein größerer Trainingsspaß an vielseitigen Aufgabenstellungen sollte auch nicht unterschätzt werden.
2) Muskuläre Beanspruchung:
Durch Monotonie im Training besteht die Gefahr einer einseitigen muskulären Belastung (Stichpunkt muskuläre Dysbalance). Schwimmen ist eine zyklische Ausdauersportart. Jede Bewegung wird innerhalb kürzester Zeit ständig wiederholt, wodurch der Bewegungsapparat einseitig belastet wird. Durch das regelmäßige Wechseln der Schwimmarten erfahren gestresste Strukturen eine nötige Erholung.
3) Wassergefühl:
Das höchste Gut des Schwimmers ist das Wassergefühl. Wassergefühl eignet man sich nur durch das Erleben vielseitiger Bewegungen im Wasser an. Je besser das Gefühl im Wasser ist desto besser liegt man im Wasser und desto besser ist man in der Lage Vortrieb zu entwickeln. Schwimmer mit einem guten Wassergefühl finden automatisch den richtigen Abdruck unter Wasser und sind dadurch in der Lage höhere Geschwindigkeiten zu erreichen. Durch das Einbauen aller vier Schwimmarten im Training erfährt der Schwimmer mehr Variation im Wasser. In jeder Schwimmart muss man ein Gefühl dafür entwickeln Wasser zu verdrängen (Vortrieb). Wenn man zum Beispiel beim Delfinschwimmen einen besseren Abdruck unter Wasser findet, wird man davon auch beim Kraulschwimmen profitieren.
4) Koordination:
Schwimmen ist eine technisch sehr anspruchsvolle Sportart. Je besser man seine Bewegungen im Wasser kontrollieren und steuern kann, desto besser kann man schwimmen. Es ist wichtig ein gutes koordinatives Verständnis im Wasser auf zu bauen, um sich schwimmerisch weiter zu entwickeln. Durch die Integration aller vier Schwimmarten im Training, wird sich das koordinative Vermögen verbessern und den Athleten auch in seiner Hauptschwimmart zu einem besseren Schwimmer machen.
Zusammenfassung
Es lohnt sich alle vier Schwimmarten im Training zu fördern und dadurch ein vielseitigerer und auch besserer Schwimmer zu werden.
Autor des Magazinbeitrages
Erik Felsner
- A-Lizenz Trainer Schwimmen
- Freiberuflicher Schwimm- und Triathlontrainer
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Quellenangaben (Stand: 04.2019)