Ernährung nach Körpertyp

In der Medizin, sowie in der Ernährungswissenschaft geht der Trend eindeutig hin zur Individualisierung. Können denn auch gesundheitliche Empfehlungen ausgesprochen werden, die für alle Menschen gleichermaßen gültig sind, so unterschiedlich diese auch sein mögen? Die Antwort ist auch hier ein eindeutiges „es kommt darauf an“. Welche Gesetzmäßigkeiten für alle Menschen gelten und wann es Sinn ergibt, eine körpertypspezifische Ernährung zu erwägen, erfährst du hier.

In der Medizin, sowie in der Ernährungswissenschaft geht der Trend hin zur Individualisierung. Können denn auch gesundheitliche Empfehlungen ausgesprochen werden, die für alle Menschen gleichermaßen gültig sind? Das erfährst du in diesem Blogbeitrag!

Eine häufig vorgenommene Einteilung der Körpertypen verwendet die Begriffe mesomorph, endomorph und ektomorph und geht auf Theorien des Mediziners William Sheldon zurück.

Der ektomorphe Körpertyp (auch: Somatyp) kennzeichnet sich durch lange Arme und Beine, sowie einen kurzen Oberkörper und geringerer Fett-und Muskelmasse. Der mesomorphe Typ ist dagegen der klassische muskulöse Typ, mit breiten Schultern, hoher Muskelmasse und oft großen Händen und Füßen. Fetteinlagerungen hat der Mesomorph meist nur an Bauch und Hüfte. Endomorphe Typen weisen dagegen einen eher hohen Körperfettgehalt auf und werden als klein und rundlich beschrieben. Neben den drei Haupttypen gebe es laut Sheldon zahlreiche Mischformen.
Hierbei ist zu beachten, dass die Theorien der Somatypen wissenschaftlich heutzutage nicht mehr haltbar sind und lediglich in der Fitness-und Bodybuilding-Szene noch immer Anwendung findet. Für medizinische Zwecke ist eine Einteilung in Körpertypen nicht relevant.

Hier kann eine Einteilung jedoch für das Verständnis grundlegender Zusammenhänge jedoch hilfreich sein.
Allerdings bestehen bezüglich der körperlichen Veränderungen durch Ernährung und Training allgemeingültige Gesetzmäßigkeiten, die für alle Menschen gleichermaßen gelten. Dazu gehört zum einen das Prinzip der Kalorienbilanz. Ist diese positiv, so wird Energie (meist in Form von Fett) gespeichert. Ist sie negativ, wird Energie mobilisiert und Fettspeicher abgebaut. Dies ist ein physikalisches Gesetz und kann nicht umgangen werden. Des Weiteren gilt das Prinzip des trainingswirksamen Reizes. Wird ein leicht überschwelliger Reiz, z.B. im Training für die Muskulatur, gesetzt, so reagiert der Organismus mit einer Anpassungsreaktion, um das nächste Mal besser auf die bevorstehende Belastung vorbereitet zu sein. Auch dieses evolutionär sehr sinnvolles Prinzip, gilt ungeachtet des Körpertyps.

Das bedeutet aus praktischer Sicht: Jeder kann gleichermaßen Gewicht zu-oder abnehmen bzw. durch Training die Körperfunktionen-und Morphologie verändern. Der Unterschied zwischen den Körpertypen besteht nun allerdings darin, in welchem Ausmaß und in welchem Rahmen Veränderungen möglich sind.
So ist ein „ektomorpher“ Typ wahrscheinlich eher schlank, weil er einen hohen Energieverbrauch im Verhältnis zu seiner Energiezufuhr hat oder die aufgenommene Energie ineffizient verstoffwechselt und weniger deswegen, weil er ektomorph ist. Bei einem Endomorphen ist das entsprechend umgekehrt, jedoch können die grundlegenden Gesetzmäßigkeiten nicht ausgehebelt werden. Daher kann das Prinzip der Körpertypen für die Grobauswahl der Trainings-und Ernährungsgewohnheiten verwendet werden, obwohl es wissenschaftlich nicht korrekt ist.

Zusammenfassung

Eine Einteilung nach Körpertypen ist in der Fitness-und Ernährungswelt noch immer gebräuchlich, sollte aber nur unter Berücksichtigung der wissenschaftlichen Gesetzmäßigkeiten zur Vereinfachung angewandt werden. Wer detaillierte Informationen, wie zum Beispiel den Energieverbrauch messen kann, kann auch auf die Einteilung verzichten.

Autor des Magazinbeitrages

BAlexander Seifried - .Sc. Ernährungsmanagement und Diätetik

Alexander Seifried

  • B.Sc. Ernährungsmanagement und Diätetik

Quellenangaben (Stand: 05.2020)

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