Emulgatoren: Vorsicht vor dem „E“
Emulgatoren werden von Lebensmittelherstellern verwendet, um zum Beispiel Wasser und Öl zu einer cremig verteilten Masse zu vermengen. Diese Hilfsstoffe stecken in fast allen industriell verarbeiteten Lebensmitteln. Auch unbearbeitete Lebensmittel wie z.B. Milch oder Eigelb sind Emulsionen, da sie den natürlichen Emulgator Lecithin enthalten. Lecithin wird auch als E 322 bezeichnet. Deshalb kann man nicht behaupten, dass alle E-Nummern bedenklich sind.
Andererseits dürfen viele Arten von Emulgatoren in der lebensmittelverarbeitenden Industrie verwendet werden, die dennoch bedenklich sind oder für den einen oder anderen Konsumenten bedenklich werden könnten. So wird z. B. Polysorbat 80 (E 433) nicht aus natürlichen Rohstoffen gewonnen, sondern künstlich hergestellt. Der Hilfsstoff wird u.a. in Speiseeis, Suppen oder Saucen, aber auch in pflanzlichen Milchersatzprodukten verwendet.
Anders verhält es sich wieder mit E 474: Die Zuckerglyceride werden aus Speisefettsäuren gewonnen und finden in der Produktion von Kaffeeweißer oder Süßwaren Verwendung. Es lohnt sich also immer wieder, die Inhaltsangaben von Lebensmittelverpackungen zu studieren. Sind z.B. folgende Emulgatoren enthalten, können die Lebensmittel unbedenklich verzehrt werden:
- E 440 = Pektin (Geliermittel)
- E 460 = Cellulose (wird z.B. als Trennmittel für geriebenen Käse eingesetzt)
- E 322 = Lecithin
- E 470b = Magnesiumsalze von Speisefettsäuren
- E 471 = Monoglyceride und Diglyceride von Speisefettsäuren
- E 473, E 474 = Zuckerglyceride (Umsetzungsprodukte von Zucker mit Fettsäuren oder Speiseölen)
- E 475 = Polyglycerinester von Speisefettsäuren
Vorsicht ist beim Konsum von Lebensmitteln, die Polyglycerin-Polyricinoleal (E 476) enthalten geboten. Das betrifft meist mit Schokolade überzogene Lebensmittel, Salatsoßen oder fettreduzierte Brotaufstriche. Die geringe Menge, die in den jeweiligen Lebensmitteln enthalten ist, gilt als unbedenklich – sofern es sich um einen gelegentlichen Konsum handelt. „Die Dosis macht das Gift!“ ist hier zutreffend – mit einer 100g-Tafel Schokolade wäre die Dosis bereits überschritten! Bei einem Test mit Ratten wurden bei der Verfütterung mit sehr hohen Dosen Leber- und Nierenschädigungen beobachtet.
Die Dosis an Emulgatoren der Gruppe E 431 bis E 436 sollte ebenfalls sorgfältig gewählt werden, da diese verantwortlich für Allergien gemacht werden. Sie werden gerne in Eiscreme eingesetzt, können jedoch nicht vom Körper abgebaut werden.
E 492 (Sorbitantristearat) und E 493 (Sorbitanmonolaureat) wurden in Tierversuchen mit dem Ergebnis von Durchfall bis hin zu Organschäden getestet. Diese Ester des Zuckeralkohols Sorbit sind u.a. für Kuchen, Kekse, Speiseeis und Desserts zugelassen.
Der u.a. auch als Backtriebmittel eingesetzte Zusatzstoff E 450 (Diphosphate) steht in Verdacht, dem Körper Calcium zu entziehen und in Folge dessen Knochenschwund auszulösen. Diphosphate werden auch gerne in der Produktion von Pommes frites oder Schmelzkäse verwendet.
Die Liste der Zusatzstoffe ist sehr lang und für Laien kaum zu durchschauen. Doch gerade wer unter vermeintlichen Allergien leidet, sollte sich mit diesem Thema intensiver auseinandersetzen. Nicht selten ist es das Lebensmittel an sich, welches die allergische Reaktion oder generell ein Unwohlsein auslöst, sondern einer der vielen möglichen Zusatzstoffe, die der Hersteller für sein Produkt verwendet.
Zusammenfassung
Die Liste der Zusatzstoffe ist sehr lang und für Laien kaum zu durchschauen. Doch gerade wer unter vermeintlichen Allergien leidet, sollte sich mit diesem Thema intensiver auseinandersetzen. Nicht selten ist es das Lebensmittel an sich, welches die allergische Reaktion oder generell ein Unwohlsein auslöst, sondern einer der vielen möglichen Zusatzstoffe, die der Hersteller für sein Produkt verwendet.
Autor des Magazinbeitrages
Simone Tatay
- Dipl. Fitness- und Personal Trainerin
- Fachbuchautorin
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Quellenangaben (Stand: 09.2019)
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