Besser Laufen – 2. Teil Sinnvolles Lauftraining
Um ein gutes Training machen zu können musst Du Dir folgendes vorab überlegen:
- Welche Zielgruppe von Läufern möchtest Du ansprechen?
- Wie groß soll die Gruppe sein?
- Wo soll das Training stattfinden?
- Was möchtet Ihr trainieren?
- Wieviel soll das Training kosten und wie sollen die Teilnehmer bezahlen?
Um diese Dinge für Dich zu klären bedarf es vorab Überlegungen und Planung, zum Beispiel musst Du klären ob Du eine Laufbahn zur Verfügung hast und wie groß der Leistungsunterschied in Deiner Gruppe sein wird.
Meine Trainings finden fast das ganze Jahr auf einer Laufbahn statt, da muss ich zwar Miete zahlen, aber der große Vorteil ist, dass wir im Winter Licht haben. Teilnehmer mit recht unterschiedlichen Laufgeschwindigkeiten können in einer Gruppe trainieren, und ich habe immer alle im Blick. In diesen Trainings gibt es immer einen Technikteil und zwei verschiedene Intervallprogramme. So kann jeder dann in der für ihn richtigen Geschwindigkeit laufen. Zum Beispiel laufen wir 3x (4x400m, mit 1min Pause), Serienpause ist 400m Trab- oder Gehpause, die Laufgeschwindigkeit wird von der 10km Zielzeit der Läufer berechnet.
Zwei verschiedene Programme mache ich immer, weil Läufer in der Taperphase vor einem Wettkampf oder auch in der Regerationsphase kein intensives Intervallprogramm laufen sollten.
Wenn Ihr Laufprogramme im Gelände anbietet, dann ist eine Möglichkeit, diese so zu planen, dass es verschiedene Gruppen gibt. Dann braucht ihr aber unter Umständen noch weitere Trainer. Oder ihr plant ein gemeinsames Ein- und Auslaufen und macht den Hauptteil auf Runden, lauft Intervalle am Berg oder macht Treppenläufe. So könnt ihr dann jeden so belasten wie es für ihn oder sie angemessen ist. Ihr solltet immer drauf achten, dass nicht die einen überfordert und die anderen unterfordert sind.
Ganz wichtig für ein gemeinsames Training ist gute Stimmung und Motivation. Läufer sollten sich gegenseitig positiv beeinflussen, sich mitziehen und zu besseren Leistungen bringen, dann ist das Training in der Gruppe ein echter Mehrwert. Das könnt ihr als Trainer maßgeblich beeinflussen. Gebt ihr das Tempo nicht klar vor, dann kann es schnell dazu kommen, dass alle sich am Schnellsten orientieren und nur versuchen mitzukommen. Das kann ganz zu einem Leistungsdruck führen, den ihr nicht wollt und der sich negativ auswirkt.
Das Training muss immer so sein, dass sich jeder in seinem Rahmen verbessern kann und das bedeutet individuelle Tempoangaben für jeden Läufer.
Wenn Ihr Trainings auf der Bahn geht, könnten die Inhalte Technik und Tempotraining sein. Man kann aber auch mal Sprünge integrieren oder Übungen, um die Stabilität und das Kraftniveau zu verbessern. Im Gelände bieten sich Bergläufe als Kraftausdauertraining oder auch mal Fahrspiele an. Achtet bei der Auswahl des Treffpunkts und der Zielstellung für das Training darauf, mit wem ihr es zu tun habt. Wenn ihr mit Laufanfängern gleich an einen Berg geht oder einen 10km Lauf plant, werden Euch mit Sicherheit einige gleich wieder abspringen.
Was ich auch für sehr wichtig halte ist, dass man sich als Trainer überlegt, wie man den Sportlern am meisten mitgeben kann. Stehe ich nur mit der Stoppuhr an der Laufbahn und gebe Zeiten durch, finde ich das zu wenig. Ihr solltet immer wieder kleine Korrekturen der Technik anbringen und den Läufern erklären warum ihr dieses Training macht. Was trainieren wir heute? Was sind die Anpassungen und wie bringt Dich dieses Training weiter?
Im Hinblick auf Bezahlung und Anmeldung könnt ihr Kurse über einige oder mehrere Wochen anbieten. Ihr könnt ein regelmäßiges Training anbieten, das man mit einem Monats- oder Jahresbeitrag mitmachen kann oder aber Euch jedes Training einzeln bezahlen lassen. Die Anmeldung zum Training kann über Eure Webseite, telefonisch oder auch über WhatsApp erfolgen. Es hat alles seine Vor- und Nachteile, die könnt ihr selber für Euch abwägen. Wenn Ihr das Training hauptberuflich macht, solltet ihr darauf achten, dass ihr ein gesichertes Einkommen und feste, planbare Einkünfte habt. Da ist es dann vorteilhafter feste Kurse anzubieten oder über einen Monats- oder Jahresbeitrag zu arbeiten, Anmeldung für die einzelnen Stunden würde ich dann nicht empfehlen, weil ihr da immer mit kurzfristigen Absagen rechnen müsst.
Zusammenfassung
Ich hoffe, diese Vorschläge und Denkanstöße aus meiner Praxis zu Lauftrainings in der Gruppe auf der Bahn und im Gelände helfen Euch und Ich wünsche Euch viel Erfolg und viel Spaß bei der Planung und Durchführung Eurer ersten Trainings und Kurse.
Autor des Magazinbeitrages
Katja Schumacher
- Ironman Coach
- Sporttherapeutin
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