Ausdauertraining in Mannschafts­sportarten

Ausdauertraining kann besonders in Mannschaftssportarten auch gut ausgebildete Trainer vor einige Herausforderungen stellen. Besonders im Breitensport finden wir oft sehr starke Leistungsunterschiede der Sportler vor, zudem wollen die meisten eher die Sportart an sich betreiben als stundenlang durch den Wald zu laufen. Welche Möglichkeiten bieten sich mir als Trainer also, um gleichzeitig ein effektives Ausdauertraining mit Spaß am Sport zu verknüpfen?

Stupides durch den Wald Laufen bei gleichbleibender Herzfrequenz war gestern. Heutzutage wünschen sich sowohl Sportler mehr Abwechslung, als auch Trainer mehr positive Anpassungseffekte. Zumal in den seltensten Fällen im Sport die ganze Zeit im gleichen gemütlichen Tempo gelaufen wird.

Diese Form des Grundlagenausdauertrainings sollte maximal gelegentlich in der Saisonvorbereitung eingesetzt werden, um eine gewisse Basis zu schaffen, vor allem für Sportler, die weniger ausdauernd sind. In jedem Fall sollte mit Pulskontrolle trainiert werden, um den gewünschten Trainingseffekt zu erreichen. Wesentlich effektiver sowohl für die Grundlagenausdauer, als auch für die semispezifische Ausdauer ist jedoch das bewährte Fahrtspiel. Hierbei werden verschiedenste Geschwindigkeiten und Laufvariationen z.B. aus dem Lauf-ABC kombiniert. Das Ergebnis: Intervallmäßig verändert sich der Puls beim Training in alle verschiedenen Bereiche, was zur Folge hat, dass auch in allen Bereichen eine Anpassung und Verbesserung erfolgt. Das heißt, sowohl die aerobe als auch die anaerobe Kapazität der Sportler wird optimiert, was sich in allen Phasen des Spiels bemerkbar macht.

Neben den oben genannten Methoden, haben die meisten Spielsportler wesentlich mehr Spaß, wenn ihr Spielgerät im Einsatz ist und nicht nur gelaufen wird. Somit empfiehlt es sich, möglichst regelmäßig das Ausdauertraining in spielerischer Form zu gestalten, so dass auf der einen Seite Spaß und Motivation seitens der Sportler höher sind und auf der anderen Seite spielgetreu die Ausdauer trainiert werden kann. So lassen sich sehr gut Übungen auf dem Spielfeld mit Ball einbauen, die deutlich näher an den Belastungen der Sportart liegen. Diese sogenannten spezifischen Ausdauerübungen sollten besonders kurz vor Saisonbeginn eingebaut werden, im Laufe der Vorbereitung bieten sie jedoch eine gute Alternative zum klassischen Ausdauertraining und fördern die Kommunikation, sowie das Miteinander innerhalb der Mannschaft.

Die Zeiten, in denen Mannschaften geschlossen bei gemütlichem Tempo durch den Wald laufen, sind vorbei. Inzwischen weiß die Trainingswissenschaft, dass vor allem Mannschaftssportler wesentlich mehr davon profitieren, wenn ihre Ausdauerleistungsfähigkeit individuell trainiert wird, was unterm Strich die Leistung des gesamten Teams anhebt. Zudem bieten semispezifische und spezifische Trainingsinhalte eine beliebte Abwechslung zum sonstigen Trainingsprogramm und steigern die Interaktion und den Wettkampfcharakter der Spieler untereinander.

Martin Sunderbrink

• Dipl. Sportwissenschaftler
• Personal Trainer
• FPZ-Rückenschmerztherapeut

• Breitensport C-Lizenz
• Athletiktrainer im Fußball
• Athletiktrainer im Handball
• Leistungssport Trainer für Kinder und Jugendliche