Achtsamkeit und ihre Bedeutung für die Ernährung
Ca. 90 % unserer Gedanken bzw. unseres täglichen Handelns laufen nicht planvoll ab, sondern werden vor allem durch unser Unterbewusstsein gesteuert. Gedanken und Gefühle beeinflussen unseren Körper und unser Handeln in jedem Lebensbereich d.h. im beruflichen, im familiären und auch im Gesundheits- bzw. im Ernährungsbereich. D.h. das wir durch unsere Gedanken unser Leben bestimmen können. Eine Möglichkeit, die uns helfen kann, um wirkliche Ernährungsänderungen langfristig zu bewirken, ist die Achtsamkeit.
Ernährungsgewohnheiten zu durchbrechen, kann herausfordernd sein, da wir den größten Teil des Tages auf Automodus sind. Das glaubst du nicht? Dann kommen dir diese zwei Beispiele möglicherweise bekannt vor:
- Auto fahren - Du fährst Auto, kommst an deinem Zielort an und frägst dich dann, wie du diese Strecke zurückgelegt hast, du warst so in Gedanken vertieft, dass du unbewusst gefahren bist. Unsere Gedanken befinden sich häufig in der Zukunft oder der Vergangenheit und wenig im Hier und Jetzt.
- Vor dem TV essen - Ein anderes Beispiel ist der Snack vor dem TV. Schwupp die wupp ist die Chips-Tüte gegessen oder die Schokoladentafel verputzt, ohne sich wirklich bewusst über diese Handlung geworden zu sein.
Achtsamkeit kann dir helfen, mehr Bewusstsein in deinen Alltag zu bringen und unbewusstes Essen zu vermeiden.
Was ist Achtsamkeit?
Achtsamkeit bedeutet mit ganzer Aufmerksamkeit, mit all unseren Gedanken im Hier und Jetzt zu sein, d.h. bewusst bei einer Sache zu sein, die wir gerade erleben d.h. z.B. das Schokoladeneis wahrzunehmen, das wir gerade essen oder den Kaffee bewusst zu genießen. Es bedeutet weiter die eigenen Gedanken und Gefühle zu erkennen und wahrzunehmen. Wichtig dabei ist, den Moment so anzunehmen wie er ist, ohne diesen zu beurteilen. Beim achtsamen Essen bzw. der Ernährung werden wir uns den Lebensmitteln bzw. dem Essen richtig bewusst. Dies bedeutet die Aufmerksamkeit auf Speisen und alles, was damit zusammenhängt zu lenken, mit den Gedanken in diesem Augenblick zu verweilen und die Mahlzeit mit allen Sinnen wahrzunehmen. Achtsames essen fängt schon vor dem eigentlichen Essen an, nämlich mit der Lebensmittelauswahl und der Zubereitung.
Bezogen auf unsere Ernährung bringt dir die Achtsamkeit folgende Vorteile:
- Du erkennst welche Lebensmittel dir gut tun
- Du erkennst Hunger und Sättigung sehr viel besser
- Du erkennst emotionalen Hunger
- Auf lange Sicht und mit etwas Training sorgen achtsame Momente für mehr Entspannung
Training - Wir Menschen lernen am besten durch Tun. Daher darf dich diese Woche eine Übung begleiten, die deine Achtsamkeit trainiert.
Übung - Nimm heute und die nächsten Tagen, den ersten Bissen einer Mahlzeit ganz bewusst wahr. Dies kann z.B. bei deinem Frühstück oder einer Zwischenmahlzeit sein. Stelle dir dabei innerlich folgende Fragen:
- Welchen Geruch nimmst du wahr?
- Welchen Geschmack nimmst du wahr (süß, bitter, sauer, salzig)?
- Verändert sich der Geschmack während des Kauens?
- Welche Konsistenz nimmst du wahr?
- Fällt dir in diesem Moment etwas besonders auf, was dir zuvor nie aufgefallen ist?
Zusammenfassung
Übungen wie diese helfen dir, mehr Bewusstsein in deine Ernährung zu bringen. Durch regelmäßige Anwendung sorgen Übungen wie diese auch für Entspannungsmomente in deinem Tag.
Autorin des Magazinbeitrages
Mona Glock
- Master of Science Lebensmittelwissenschaften und -technologie
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Quellenangaben (Stand: 04.2019)
- Beate Caglar, Achtsamkeit und die Kunst des bewussten Essens, 2016, erste Auflage, Integral Verlag, München
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