A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z

Toxikologische Aspekte von Nahrungsergänzungsmittel

Bei Nahrungsergänzungsmitteln wird mittlerweile auch die Frage diskutiert, ob solche Produkte unter Umständen zur Aufnahme toxikologisch relevanter Dosierungen führen und damit die Gesundheit gefährden können und als toxisch eingestuft werden sollten.

2004 wurde ein NEM mit 900 IE Vitamin E in der empfohlenen Tagesverzehrsempfehlung gefunden, welches um den Faktor 2 über dem Tolerable Upper Intake Level (UL) lag. Es wurde selbstverständlich verboten.

Auch sekundäre Pflanzenstoffe wie z. B. Lycopin, Lutein und Isoflavone werden in sehr hohen Dosen angeboten und damit in deutlich höheren Mengen aufgenommen, als sie üblicherweise mit der Nahrung aufgenommen werden.

Zu diesen Stoffen liegen derzeit keine zugelassenen Höchstmengen vor, sodass das langfristige Risiko einer hohen Zufuhrmenge nicht beurteilt werden kann.

Studien haben ergeben, dass hohe Dosen von ß-Carotin bei Rauchern zu einem erhöhten Bronchialkrebsrisiko führen können. Daher bleibt fraglich, ob auch höhere Dosierungen von Lutein, welches ebenfalls zu den Carotinoiden gehört, Risiken bergen können.

Auch konnte gezeigt werden, dass bei der Gabe hoch dosierter Soja-Isoflavone (150 mg/d) Veränderungen in der Gebärmutter auftreten können.

Allerdings macht die Dosis-Wirkungs-Kurve (vgl. folgende Abbildung) der meisten Nährstoffe deutlich, dass eine über den Bedarf hinausgehende Zufuhr möglich ist, ohne dass dies gesundheitlich bedenklich wäre. Grund dafür ist, dass sich für die meisten Nährstoffe ein breiter Indifferenzbereich ergibt, innerhalb dessen der überschüssige Nährstoff keine Funktionsverbesserung bewirkt, aber auch noch nicht als Pharmakon oder Gift wirkt. In diesem Zufuhrbereich wird der Nährstoff dann vermindert resorbiert, vermehrt ausgeschieden oder vermehrt gespeichert.

Lexikon | Dosis-Wirkungs-Kurve von Nährstoffen

 Dosis-Wirkungs-Kurve von Nährstoffen
(Quelle: Hahn 2001)

Hinweis

Bei der Beratung sollte stets darauf hingewiesen werden, dass hochkonzentrierte Supplemente Gefahren bergen können.

Daher sollte eine Supplementierung nur mit Dosierungen erfolgen, die auch über die Nahrung erreichbar sind.

 

Du möchtest mehr über dieses Thema erfahren? Dann empfehlen wir dir eine Ausbildung zum Fachberater für Nahrungsergänzungsmittel, in der dieses Thema behandelt wird.

    Es gibt keine Einträge mit diesem Anfangsbuchstaben.