Schwitzen und Trinken beim Sport
Wenn man lange und intensiv Sport treibt, kommt man ins Schwitzen. Dies ist ein natürlicher Vorgang, mit dem der menschliche Organismus sich vor einer Überhitzung schützt. Je wärmer die Umgebungstemperatur ist, desto größer werden die Schweißverluste.
Einflussfaktoren auf die Schweißmenge:
- genetisch festgelegte Anzahl der Schweißdrüsen
- Belastungsintensität
- Trainingszustand
- Umgebungstemperatur
- Luftfeuchtigkeit
Die Flüssigkeitsverluste während einer sportlichen Betätigung besitzen einen sehr großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit (siehe folgende Abbildung). Daher ist es wichtig, insbesondere bei langen und intensiven Belastungen, für eine Flüssigkeitsaufnahme während der sportlichen Betätigung zu sorgen. Bei Belastungen von bis zu 90 Minuten genügt es, die Verluste im Anschluss auszugleichen. Voraussetzung ist, dass der Sportler mit einem ausgeglichenen Flüssigkeitshaushalt an den Start geht bzw. die Belastung beginnt. Bei hohen Umgebungstemperaturen kann eine Flüssigkeitsaufnahme ebenfalls sinnvoll sein.
Während bei kurzen Belastungen ein Flüssigkeitsausgleich über elektrolytarme Getränke bzw. Mineralwässer im Anschluss an die sportliche Betätigung ausreicht, sollte bei längeren Belastungen auf Mineralstoffe in den Getränken geachtet werden, da diese über die erhöhte Schweißproduktion ebenfalls vermehrt verlorengehen. Zudem sind zugesetzte Kohlenhydrate sinnvoll. So kann über die Flüssigkeitsaufnahme direkt Energie zugeführt werden, was sich positiv auf die Leistungs- und Regenerationsfähigkeit auswirkt.
Folgen eines unausgeglichenen Schweißverlustes
Wenn die Körpertemperatur ansteigt, wird die Wärme über die Hautoberfläche abgegeben. Die Schweißdrüsen auf der Hautoberfläche beginnen dann mit der Schweißbildung. Der Schweiß verdunstet, es entsteht Verdunstungskälte, welche dem Körper Wärme entzieht. In der Folge sinkt die Körpertemperatur, und eine Überhitzung wird vermieden. Wird der dabei entstandene Schweißverlust nicht adäquat ausgeglichen, kann dies zu Bluteindickung und Leistungsverlusten führen.
Eine vollständige Rehydration während der Belastung ist nicht notwendig. Um die Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten, genügt es, etwa 80 % der Flüssigkeitsverluste während der sportlichen Betätigung zu ersetzen. Im Anschluss sollten dann 150 % des verlorenen Körpergewichtes ersetzt werden. Dadurch können auch die Urinverluste, entstanden durch eine hohe Getränkeaufnahme vor und während des Sports, ersetzt werden.
Hinweis
Im Übrigen enthält der Schweiß eines Nichtsportlers mehr Mineralstoffe als der Schweiß eines Sportlers, obwohl die Schweißmenge eines Sportlers an sich größer ist.
Die Thermoregulation eines trainierten Sportlers ist also effektiver.
Es besteht kein Zweifel darüber, dass Sportler in einem dehydrierten Zustand keine Bestleistung erbringen können. Schwierig ist es, aufgrund von Sportart bzw. Disziplin auf die entstehenden Schweißverluste zu schließen. Dazu ist die Schweißbildung individuell zu unterschiedlich. Es sollte also in der Wettkampfvorbereitungsphase ermittelt werden, wie viel Schweiß ein Sportler in einer Stunde verliert. Dazu muss sich der Sportler vor und nach einer einstündigen Trainingseinheit mit Wettkampfintensität wiegen. Die evtl. zugeführten Getränkemenge plus die Gewichtsdifferenz entsprechen dann der Schweißrate des Sportlers für eine Stunde.
Inwieweit die Höhe der Schweißverluste Einfluss auf die Leistungsfähigkeit besitzt, ist schwer zu sagen. Neben der sportlichen Betätigung an sich spielt der Trainingszustand sicherlich eine entscheidende Rolle. Die nächste Abbildung versucht anhand eines Diagrammes darzustellen, welche Einschränkungen bei der Leistungskapazität in Prozent, abhängig von den schweißbedingten Gewichtsverlusten, in etwa zu erwarten sind.
Gewichtsverluste durch Schweißverluste können zu Einbußen in der Leistungskapazität führen
Hinweis
Nicht unterschätzt werden darf auch der Flüssigkeitsverlust beim Schwimmen. Das Problem liegt darin, dass man im Wasser das Schwitzen nicht in gleicher Weise wahrnimmt wie an Land. Beim Skilaufen oder Snowboarden im Hochgebirge steigt das Atemminutenvolumen aufgrund des verringerten Sauerstoffpartialdruckes an. Zudem ist der Wassergehalt der eingeatmeten (trockenen) Luft gering. Dadurch steigt die Wasserabgabe über die Lunge entsprechend an. Durch das Tragen zu warmer Kleidung kann der Sportler ebenfalls erhöhte Flüssigkeitsverluste erleiden.
Zur Abschätzung der Schweißverluste dient die folgende Tabelle. Hier werden Symptome bezüglich des Wasserverlustes in Prozent genannt. Um das Verständnis zu erhöhen, werden zudem beispielhaft die entsprechende Wassermenge für ein zehnjähriges Kind mit 30 kg, einen 15-jährigen Jugendlichen mit 60 kg und einen Erwachsenen mit 70 kg Körpergewicht angegeben.
Wasserverlust (in % vom Körpergewicht) |
Mangelsymptome |
Wasserverlust (in Litern) |
||
|
Kind, 10 Jahre, 30 kg |
Jugendlicher, 15 Jahre, 60 kg |
Erwachsener, 70 kg
|
|
1 % |
|
0,3 |
0,6 |
0,8 |
2 % |
|
0,6 |
1,2 |
1,4 |
3 – 5 % |
|
0,9-1,5 |
1,8-3,0 |
2.1-3,5 |
5 – 10 % |
|
1,5-3,0 |
3,0-6,0 |
3,5-7,0 |
10 – 15 % |
|
3,0-4,5 |
ca. 6,0-9,0 |
7,0-10,5 |
ca. 15-20 % |
|
über 4,5 |
über 9,0 |
über 10,5 |
Symptome des Wassermangels
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