ROM (Range Of Motion)
Das ROM (Range Of Motion) beschreibt die Bewegungsamplitude eines Gelenks in Abhängigkeit des beanspruchten Muskels während einer Trainingsübung. Es kann in Gelenkwinkelgraden angeben werden, lässt sich ausgehend vom jeweils maximalen Bewegungsbereich aber auch über den prozentualen Anteil der Bewegungsstrecke benennen. Würde man zum Beispiel an einer Beinstreckmaschine die Bewegung zwischen 0 und 90 ° Kniewinkel einstellen, so würde das ROM für das Kniegelenk 0 bis 90 ° betragen beziehungsweise der M. quadriceps (Oberschenkelstreckmuskel) über ca. 60 % seiner maximalen Bewegungsamplitude belastet werden. Der ROM bei einem rein isometrischen Training (zum Beispiel der Haltearbeit) hat einen Wert von 0 ° beziehungsweise 0 %.
Trainiert man im vollständigen ROM, so muss der Muskel über seine gesamte Bewegungsstrecke, das heißt von maximal gedehnt bis maximal verkürzt, dynamisch belastet werden. Der Widerstand wirkt hierbei über die volle aktive Gelenkbeweglichkeit, das heißt die Gelenkamplitude, die durch die aktive Muskelarbeit ausgenutzt werden kann. Die passive Gelenkbeweglichkeit ist größer als die aktive, aber nur durch äußere Kräfte, die in Bewegungsrichtung wirken oder mit Schwung zu erreichen.
Beispiel
Beim Langhantel-Bankdrücken werden nur etwa 65 % der Bewegungsamplitude des mittleren Brustmuskels beansprucht.
Um ein vollständiges ROM des Brustmuskels zu erreichen, kann beispielsweise das Kabelziehen über Kreuz in Rückenlage (Flys) als Übung durchgeführt werden.
Übungen mit vollständigen ROM sind sehr effektiv, weshalb es gewinnbringend ist, sie in ein Trainingsprogramm aufzunehmen. So bewirkt ein vollständiges ROM-Training nicht nur muskuläre Aufbaureize, sondern fördert auch die Engwicklung passiver Strukturen. Werden nur Übungen ausgeführt, die nicht das volle ROM ausnutzen, so werden bestimmte Knorpelabschnitte nicht oder nur wenig belastet. In diesen nicht beanspruchten Bereichen kann es dann langfristig zu Erweichungen kommen. Alltagbelastungen wie beispielsweise eine unerwartete Bewegung oder ein Sturz können hier schnell zu Abrissen, Brüchen oder Überdehnungen führen. ROM-Übungen können daher auch einen Schutz gegen unerwartete Belastungen bieten. Nicht zuletzt ist die Verbesserung der Koordination und der Beweglichkeit ein weiterer positiver Effekt der vollen Ausnutzung der Bewegungsamplitude.
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