Prozesse zur Energiebereitstellung
Um körperliche Aktivität zu ermöglichen, benötigen die Muskeln einen speziellen Energieträger: Adenosintriphosphat, kurz ATP. Diese besonders energiereiche Phosphatverbindung muss den Zellen der Muskulatur in ausreichender Menge zur Verfügung stehen, um die Arbeitsleistung zu ermöglichen. Je nach Dauer und Intensität der Beanspruchung werden dabei verschiedene Phasen der Energiebereitstellung durchlaufen.
Adenosintriphosphat (ATP) – Der Energieträger
ATP, oder Adenosintriphosphat, ist ein Molekül, das als primärer Energieträger in den Zellen dient. Es besteht aus Adenosin und drei Phosphatgruppen. Die Energie, die ATP liefert, stammt aus den Bindungen zwischen den Phosphatgruppen. Wenn ATP in ADP (Adenosindiphosphat) und eine freie Phosphatgruppe gespalten wird, wird Energie freigesetzt, die für verschiedene zelluläre Prozesse genutzt werden kann. Diese schnelle und direkte Energiequelle ist entscheidend für Muskelkontraktionen und andere physiologische Funktionen.
Phasen der Energiebereitstellung
Die Phasen der Energiebereitstellung unterscheiden sich durch zwei wesentliche Faktoren: einerseits, ob die Energiegewinnung mit Sauerstoffaufnahme (aerob) oder ohne (anaerob) erfolgt, und andererseits, ob Milchsäure (Lactat) entsteht. Im Folgenden werden die verschiedenen Arten der Energiegewinnung näher erläutert:
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Sofortige Energiebereitstellung (Anaerob alaktazide Phase)
In den ersten Sekunden der Belastung greift der Körper auf das in den Mitochondrien gespeicherte ATP zurück. Dabei zerfällt das ATP in Adenosindiphosphat (ADP) und einen Phosphatrest. Die Muskelzelle kann eine kleine Menge ATP re-synthetisieren, indem ADP und Kreatinphosphat (KP) zusammenkommen. Dieser Prozess benötigt keinen Sauerstoff und produziert keine Milchsäure, daher wird er als anaerob alaktazide Phase der Energiebereitstellung bezeichnet. -
Kurzfristige Energiebereitstellung (Anaerob laktazide Phase)
In der zweiten Phase, die während der ersten Minuten der Belastung am stärksten zur Energieerzeugung beiträgt, wird Milchsäure als Endprodukt erzeugt. Diese Phase nennt man anaerob laktazide Energiegewinnung. Dabei wird Glukose abgebaut, jedoch entsteht nur ein kleiner Anteil ATP. Diese Energie steht sehr schnell zur Verfügung und wird als anaerobe Glykolyse bezeichnet. -
Langfristige Energiebereitstellung (Aerober Glykogenabbau)
In der dritten Phase wird erstmals Sauerstoff verwendet, wodurch die Glukose vollständig und effizient abgebaut werden kann. Anstatt nur zwei Moleküle ATP pro Molekül Glukose zu gewinnen, können bis zu 38 Moleküle ATP erzeugt werden. Diese aerobe Energiebereitstellung wird auch als oxidativer Glykogenabbau bezeichnet. -
Lang andauernde Energiebereitstellung (Oxidativer Fettabbau)
Bei besonders langandauernden Belastungen können neben Glukose auch Fettsäuren auf aeroben Weg abgebaut und verbrannt werden. Dieser Vorgang wird als oxidativer Fettabbau oder Lipolyse bezeichnet.
Jede Phase der Energiebereitstellung ist entscheidend für verschiedene Arten körperlicher Aktivität und stellt sicher, dass die Muskeln unter unterschiedlichen Bedingungen die notwendige Energie haben, um effektiv zu funktionieren.
Die Arten der Energiegewinnung
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