Probiotika
Als Probiotika (griech.: pro bios = für das Leben) werden Produkte mit lebenden Mikroorganismen bezeichnet, die das Gleichgewicht der Darmflora verbessern und somit die Gesundheit günstig beeinflussen sollen. Die verwendeten Kulturen kommen natürlicherweise im Darm vor. Diese werden selektiv aus menschlichen Stuhlproben isoliert und in Kulturen gezüchtet.
Die als Probiotika eingesetzten Bakterienkulturen sind vor allem Milchsäurebakterien (Lactobazillen, z. B. L. acidophilus und L. casei) und Bifidobakterien (z. B. B. bifidum und B. longum) sowie gelegentlich Streptokokken und spezielle Hefen.
Voraussetzung für ihre Verwendung ist, dass sie nicht pathogen sind und dass sie nach oraler Aufnahme in genügend hohen Konzentrationen lebend den Dickdarm erreichen. Deshalb können nur solche Bakterien eingesetzt werden, die das saure Milieu des Magens zumindest zum Teil überstehen und auch eine erhebliche Resistenz gegenüber Gallensäuren und Verdauungsenzymen aufweisen. Außerdem muss ihnen die Anheftung an die Darmwand gelingen. Probiotika werden seit Jahren in Milchprodukten eingesetzt und sind Paradebeispiele für Functional Food.
Mittlerweile liegen zahlreiche Untersuchungen vor, die sich mit den gesundheitlichen Wirkungen von Probiotika beschäftigen. Diese gelten mittlerweile als gesichert. Es ist davon auszugehen, dass auch Supplemente in Pulver- Kapsel- oder in flüssiger Form die gesundheitlichen Effekte erzielen, wahrscheinlich sogar besser als die probiotischen Milchprodukte, da diese kein optimales Substrat für probiotische Kulturen darstellen, da die Stabilität von pH-Wert, Kontakt mit Sauerstoff, Temperatur und Lagerzeiten abhängt. Dies hat zur Folge, dass die Keimzahl mit der Lagerzeit abnimmt.
Aus diesem Grund empfehle ich in meiner Praxis, die gefriergetrockneten Kulturen erst kurz vor dem Verzehr dem Joghurt zuzusetzen.
Die üblichen Präparate enthalten zwischen 108 und 1010 Bakterien je Tagesdosis und damit eine Menge, die 100-1.000 g eines hochwertigen Joghurts entspricht.
Nachgewiesene Wirkungen:
- Schutz vor pathogenen Keimen,
- können Schwere und Dauer verschiedener Durchfallerkrankungen positiv beeinflussen,
- regen das Immunsystem an, indem sie sich positiv auf das Lymphgewebe im Darm auswirken. Dies ist von enormer Bedeutung, da sich immerhin 50 % aller Lymphozyten und 60 % aller Immunglobuline im Magen-Darm-Trakt befinden. Bei Kindern wurde ein schützender Effekt auf Atemwegserkrankungen festgestellt.
- verbesserte Verträglichkeit bei Laktose- und Fruktoseintoleranz,
- Verbesserung der Symptome bei Neurodermitis bei Kindern,
- Prävention von Dickdarmkrebs.
Problematisch ist, dass die probiotischen Bakterien sich nicht dauerhaft im Darm ansiedeln können, das heißt, sie müssen regelmäßig zugeführt werden. Ich empfehle, die gefriergetrockneten Supplemente als Kur 2-3 Mal im Jahr für jeweils einen Monat zuzuführen.
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