Mineralstoffe
Mineralstoffe sind anorganische Nährstoffe. Sie sind notwendig für einen reibungslosen Ablauf der Lebensvorgänge im Organismus. Genau wie die meisten Vitamine kann der Körper selbst keine Mineralstoffe herstellen – eine regelmäßige Zufuhr über die Nahrung ist erforderlich. Mineralstoffe wirken schon in kleinen Mengen und liefern keine Energie. Sie gehören in die Gruppe der Wirk- und Baustoffe.
Nach ihrem mengenmäßigen Vorkommen im Körper unterteilen sie sich in Mengen- und Spurenelemente (siehe folgende Tabelle).
Mengenelemente sind Mineralstoffe, von denen der Körper mehr als 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gespeichert hat. Mineralstoffe, von denen der Körper weniger als 50 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht gespeichert hat, zählen zur Gruppe der Spurenelemente. Eine Sonderstellung nimmt das Eisen ein. Im Organismus sind rund 60 mg pro Kilogramm Körpergewicht enthalten, dennoch zählt es zu den Spurenelementen.
Aus der großen Gruppe der Spurenelemente gibt es einige, deren Funktionen im Stoffwechsel bislang kaum bekannt sind.
Mineralstoffe |
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Mengenelemente |
Spurenelemente |
Natrium, Chlorid, Kalium, Calcium, Phosphor, Magnesium, Schwefel |
Eisen, Jod, Fluor, Kupfer, Kobalt, Molybdän, Mangan, Zink, Chrom, Selen, Nickel |
Einteilung der Mineralstoffe
Aufgaben der Mineralstoffe
Mineralstoffe als Reglerstoffe
Mineralstoffe beeinflussen in gelöster Form (Elektrolyte) die lebensnotwendigen physikalischen und biochemischen Zustände der Körperflüssigkeiten. Sind die Mineralstoffe in Flüssigkeit gelöst, liegen sie als Ion vor und sind positiv oder negativ geladen. Kationen sind positiv geladen, z. B. Natrium Na+, Kalium K+. Anionen sind negativ geladen, z. B. Chlor Cl–. So regeln z. B. Natrium, Chlor und Kalium die Gewebespannung, den sogenannten osmotischen Druck. Stoffwechselvorgänge in den Zellen können nur bei normaler Gewebespannung ablaufen.
Mineralstoffe wirken als Reglerstoffe u. a. auch bei der Weiterleitung von Nervenreizen mit.
Mineralstoffe dienen als Baustoffe
Mineralstoffe wie Calcium und Phosphat sind am Aufbau von Knochen und Zähnen beteiligt. Sie verleihen Festigkeit und ermöglichen dadurch die Stützfunktion der Knochen.
Mineralstoffe dienen als Bestandteil organischer Verbindungen
Sie sind Bestandteil von Hormonen (z. B. ist Jod Bestandteil der Schilddrüsenhormone und regelt so den Grundumsatz).
Mineralstoffe sind ebenfalls Bestandteil von Vitaminen (z. B. Kobalt bei Vitamin B12).
Eisen ist ein wichtiger Bestandteil der roten Blutkörperchen und hier für den Sauerstofftransport verantwortlich.
Darüber hinaus sind Mineralstoffe Bestandteile von Enzymen (z. B. Magnesium, Eisen, Zink und Mangan).
Übersicht wichtiger Mineralstoffe
Die Tabelle gibt einen Überblick über die Mineralstoffe, den Tagesbedarf, ihr Vorkommen und ihre wichtigsten Aufgaben.
Mineralstoff |
Empfohlene Zufuhr a) pro Tag |
Vorkommen |
Aufgaben |
Natrium (Na) |
550 mg |
Kochsalz, Wurst, Käse, Brot |
in Blut und Gewebeflüssigkeiten zur Regulation der Gewebespannung; Wasserhaushalt; Reizleitung |
Chlor (Cl) |
830 mg |
Kochsalz, Wurst, Käse |
in Blut und Gewebeflüssigkeiten zur Regulation der Gewebespannung; Wasserhaushalt; Salzsäurebildung im Magen |
Kalium (K) |
2000 mg |
Getreide, Obst, Gemüse, Kartoffeln |
in den Körperzellen zur Regulation der Gewebespannung; Einfluss auf Herztätigkeit |
Calcium (Ca) |
1000 mg |
Milch, Milchprodukte, Eigelb, grünes Gemüse, Brot, Mineralwasser |
Aufbau der Knochen und Zähne; Durchlässigkeit der Zellwände; Blutgerinnung; normale Erregbarkeit von Muskeln und Nerven |
Magnesium (Mg) |
m: 350 mg w: 300 mg |
alle grünen Gemüsesorten, Fleisch, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Mineralwasser |
Bestandteil von Enzymen; normale Erregbarkeit von Muskeln und Nerven |
Phosphat/Phosphor (P) |
700 mg |
Fleisch, Milch und Milchprodukte, Hülsenfrüchte |
Aufbau von Knochen und Zähnen; Bestandteil der Zellkerne; Bestandteil von energieübertragenden Enzymen |
Schwefel (S) |
b) |
Eier, Fleisch |
Aufbau von Eiweißstoffen; Bestandteil von Enzymen |
Eisen (Fe) |
m: 10 mg w: 15 mg |
Leber, Fleisch, Eidotter, grünes Gemüse, Brot, Backwaren, Beeren |
Bestandteil des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin (Sauerstofftransport aus der Lunge zu den Zellen) |
Kupfer (Cu) |
1,0–1,5 mg |
Leber, Eigelb, Fleisch, Fisch, Roggen |
Aufbau des roten Blutfarbstoffes Hämoglobin |
Jod (J) |
200 µg c) |
Fisch, Milch, Weizen, Salat |
Bestandteil der Schilddrüsenhormone; normaler Ablauf des Grundumsatzes |
Fluor (F) |
m: 3,8 mg w: 3,1 mg |
Seefisch, schwarzer Tee |
Härtung des Zahnschmelzes; Kariesverminderung |
Zink (Zn) |
m: 10 mg w: 7 mg |
Rindfleisch, Leber, Erbsen, Hafer, Weizen |
Aufbau von Insulin; Bestandteil von Enzymen |
Kobalt (Co) |
b) |
Leber, Getreide, Hülsenfrüchte |
Bestandteil des Vitamin B12; Aktivierung verschiedener Enzyme |
Selen (Se) |
m: 70 µg w: 60 µg |
Fleisch, Fisch, Getreideerzeugnisse |
Bestandteil von Enzymen |
Molybdän (Mb) |
50–100 µg |
Leber, Getreide, Hülsenfrüchte, Milch und Milchprodukte |
Bestandteil von Enzymen
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Mangan (Mn) |
2–5 mg |
Getreide, Hülsenfrüchte, Nüsse |
Bestandteil und Aktivator von Enzymen |
Chrom (Cr) |
30–100 µg |
Vollkorn, Kartoffeln, Käse, Trockenfrüchte, Fleisch |
Bestandteil von Enzymen im Kohlenhydratstoffwechsel |
Bedarf, Vorkommen und Aufgaben der Mineralstoffe
a) Zufuhr für Jugendliche und Erwachsene
b) keine Zufuhrempfehlungen bekannt
c) Wert gilt nur für Deutschland und Österreich; Empfehlung für die Schweiz: 150 µg
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