Gesundheitsanamnese
Die Gesundheitsanamnese ist ein überaus wichtiger Bestandteil des Eingangsgesprächs. Neben der gesundheitlichen Entwicklung und der medizinischen Vorgeschichte werden eventuell vorhandene Beschwerden und bisherige Therapieformen beleuchtet. Im Detail gibt die Gesundheitsanamnese Auskunft über:
- ärztliche Diagnosen, Krankheitsbilder,
- Krankheitsgeschichte und -verlauf (Ursache, Zeitpunkt und so weiter),
- bisherige medizinische Versorgung beziehungsweise Therapie (Art und Dauer der Nachbehandlung, zum Beispiel OP oder konservative Behandlung),
- aktuelles Beschwerdebild,
- Medikamenteneinnahme,
- ärztliche beziehungsweise therapeutische Trainingsempfehlungen,
- behandelnder Arzt oder Therapeut.
Falls der Kunde über aktuelle Beschwerden klagt, so gilt es, diesen Beschwerden auf den Grund zu gehen. Orientieren Sie sich dabei am folgenden W-Fragen-Katalog:
W-Fragen-Katalog zur Erfassung aktueller Beschwerden
W Wo haben Sie Beschwerden? Sind diese Beschwerden genau lokalisierbar oder sind sie eher diffus und ausstrahlend?
W Wie äußern sich die Beschwerden? Zum Beispiel Schmerzen, Stromgefühl, Schwindel, Taubheit, Muskelschwäche etc.
W Wann haben Sie Beschwerden? Seit wann bestehen die Beschwerden? Ist ein Zusammenhang mit einem Unfallereignis beziehungsweise einer Bewegung oder Haltung zu sehen? Treten die Beschwerden nur nachts, nach längerem Liegen, Gehen oder Sitzen auf?
W Was löst diese Beschwerden aus? Zum Beispiel Belastungen, Alltagssituationen, aber auch beschwerdelindernde Haltungen.
W Welche anderen Beschwerden treten begleitend auf? Treten neben Schmerzen auch Schwellungen, Ergüsse, Hautrötung, Bewegungseinschränkungen und so weiter auf?
W Verändern sich die Beschwerden von Zeit zu Zeit? Hat sich die Lokalisation verändert? Haben sich die Beschwerden örtlich ausgebreitet? Haben sich die Schmerzen verschlimmert? |
W-Fragen-Katalog
Eine weitere essenzielle Aufgabe der Gesundheitsanamnese ist die Aufdeckung möglicher Risikofaktoren. Unterschieden werden konstitutionelle, externe und interne Risikofaktoren. Konstitutionelle Risikofaktoren beziehen sich zum Beispiel auf unveränderliche Faktoren wie Alter und Geschlecht. Bei externen Risikofaktoren handelt es sich um vom Menschen selbst beeinflussbare Faktoren wie Nikotinabusus, Fehl- und Überernährung, Bewegungsmangel oder Stress. Interne Risikofaktoren werden durch den Gesundheitszustand geprägt, etwa durch Diabetes, Hypercholesterinämie, Bluthochdruck u. a. Eine Messung des Blutdrucks kann vom Trainer selbst durchgeführt werden und sollte daher immer Bestandteil der Diagnostik sein.
Wurden Risikofaktoren erkannt, hat der Trainer die Aufgabe, das Trainingsprogramm entsprechend abzustimmen, um negative Entwicklungen zu vermeiden. Ggf. sollten Sie auf einer sportärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung bestehen.
Du möchtest mehr über dieses Thema erfahren? Dann empfehlen wir dir eine Ausbildung zum Fitnesstrainer, in der die Themen funktionelle Anatomie, Sportphysiologie, Trainings-/Bewegungswissenschaft, Praxis der Trainingslehre, Trainingssteuerung und -planung und Praxis der Trainerprofession behandelt werden.
Es gibt keine Einträge mit diesem Anfangsbuchstaben.