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Flüssigkeitszufuhr während der Peak Week

Eine gängige Praxis während der letzten Woche vor einem Wettkampf liegt darin, zu Beginn der Woche die Flüssigkeitszufuhr massiv zu erhöhen, um die Ausscheidung überschüssiger Flüssigkeit über die Nieren zu erhöhen und zu verstärken. Etwa 24 Stunden vor dem Wettkampf wird die Flüssigkeitszufuhr dann stark reduziert, teilweise sogar komplett eingestellt. Dadurch soll der Körper weiter Flüssigkeit ausscheiden, sodass es am Ende zu einem möglichst „trockenen“ Look kommt.

Diese Praktik bringt jedoch gleich mehrere Probleme mit sich. Denn Flüssigkeit wird im menschlichen Körper in einem festen Verhältnis zueinander gespeichert. Dabei sind rund 2/3 der Flüssigkeit intrazellulär und 1/3 der Flüssigkeit extrazellulär gespeichert. Verschiebt sich die Flüssigkeitsdynamik, wird dies vom Körper wieder ausgeglichen.

Das bedeutet: wird versucht das extrazelluläre Wasser zu reduzieren, wird das intrazelluläre Wasser aus der Zelle nach außen geleitet. Das führt dann dazu, dass im Muskel weniger Flüssigkeit gespeichert wird. Das wiederum führt zu einem flachen und dünnen Erscheinungsbild und nicht zu einer vollen und prallen Muskeloptik.

Häufig wird dagegen argumentiert, man müsse dann nur genügend Kohlenhydrate essen die in Form von Glykogen im Muskel gespeichert werden und die dann für den gewünschten vollen und „aufgeladenen“ Look sorgen. Das Problem liegt dabei nur darin, dass es nicht die Kohlenhydrate sind die Muskeln voll und prall erscheinen lassen, sondern die Flüssigkeit, die benötigt wird, um die Kohlenhydrate in Form von Glykogen einzulagern. Wasser und Kohlenhydrate sind zu diesem Zweck demnach ein eingespieltes Team. Die Kohlenhydrate werden praktisch nur dazu genutzt, um das Wasser überhaupt in die Zellen zu ziehen und um sie dort zu halten. Wird hingegen zu wenig Flüssigkeit zugeführt, können auch die Kohlenhydrate nicht ordnungsgemäß als Glykogen gespeichert werden.

Gleichzeitig bedeutet „extrazellulärer Raum“ beispielsweise auch Blutplasma. Eine Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr führt dann zu einer Reduktion des Blutvolumens, wodurch es schwieriger wird einen „Pump“ im Muskel zu erhalten. Auch die Vaskularität wird dadurch eher schlechter als besser.

Insgesamt muss also gesagt werden, dass die Einschränkung der Flüssigkeitszufuhr nicht sehr sinnvoll ist beim Versuch die Form vor einem Wettkampf zu optimieren, sondern eher dazu führt, dass man flach und dünn wirkt und weder eine gute Vaskularität noch einen starken Pump aufzuweisen hat.

Die Erhöhung der Flüssigkeitszufuhr zur verstärkten Ausscheidung überschüssiger Flüssigkeit zu Beginn der Vorwettkampfswoche hat sich auch in der Praxis bewährt. Das Absetzen der Flüssigkeit oder bereits die starke Reduktion der Flüssigkeitszufuhr zum Wettkampf hin ist jedoch als eher kontraproduktiv einzustufen. Stattdessen sollte der Athlet auch am Wettkampftag weiterhin ausreichend Flüssigkeit zuführen, um die Muskelhärte zu optimieren.

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