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Blutdruck

Kontrahiert das Herz, so füllen sich die Herzkammern mit Blut. Mit jedem einzelnen Herzschlag fließen rund 70 Kubikzentimeter Blut durch den Körper. Bei einer durchschnittlichen Schlagfrequenz von etwa 70 Schlägen die Minute pumpt das Herz somit innerhalb einer Stunde fast 300 Liter Blut – ein erstaunliches Volumen.

Als Blutdruck wird die Kraft bezeichnet, die durch das Blut auf die Gefäßwände ausgeübt wird. Dabei wird unterschieden, ob der Druck während der Systole (das Zusammenziehen des Herzmuskels und somit die Auswurfphase) anliegt oder während der Diastole (die Ausdehnung oder Entspannung des Herzmuskels und somit die Füllungsphase). Da bei der Diastole durch die Entspannung des Herzmuskels und die geöffneten Herzklappen auch eine Entspannung der Arterien des Kreislaufs entsteht, ist der diastolische Blutdruck deutlich niedriger als der systolische. Der systolische Blutdruck gibt den maximalen Druckwert an, während das Herz Blut in den Körperkreislauf presst, und der diastolische den minimalen Wert, während das Herz sich erneut mit Blut aus der Lunge füllt. Die Werte werden üblicherweise am Oberarm gemessen. Beide Werte werden stets gemeinsam angegeben, wobei der erste Wert der Blutdruck während der Systole ist und der zweite den zur Diastole angibt. Als üblicher Durchschnittswert werden 120/80 (sprich: 120 zu 80) mmHg mit einer Abweichung von plus/minus 10 mmHg angegeben. Sind diese Werte erhöht, so spricht man ab 140 mmHg systolisch beziehungsweise 90 mmHg diastolisch von sogenanntem Bluthochdruck. In Folge von Bluthochdruck ist das Herz einer deutlich größeren Arbeit ausgesetzt, da es gegen den erhöhten Widerstand der Gefäße wirken muss. Durch diese übermäßige Anstrengung der Herzmuskulatur kann es – ebenso wie durch sportliches Training – zu einer Anpassung der Herzmuskulatur in Form von Hypertrophie kommen. Entgegen der trainingsbedingten Anpassung ist dies jedoch mitunter schädlich. Die Vergrößerung des Muskels führt nämlich als Konsequenz zu einem erhöhten Sauerstoffbedarf, der durch fehlende Anpassungen des übrigen Gewebes nicht sichergestellt werden kann. Der hohe Druck und die mangelnde Sauerstoffversorgung des Gewebes und der Gefäße können im schlimmsten Fall mit die Ursache für einen Herzinfarkt sein.

Abhängig ist der Blutdruck von drei Faktoren:

  • einerseits dem Herzvolumen, also der Menge, die vom Herzen in einem Schlag verarbeitet werden kann.
  • Als zweites wirkt sich die Gesamtblutmenge auf den Blutdruck des Kreislaufs aus.
  • Und als dritter Punkt ist natürlich der Widerstand der das Blut leitenden Gefäße von elementarer Bedeutung. Dieser Widerstand ist abhängig vom Durchmesser der Gefäße; es gilt je kleiner dieser Durchmesser ist, desto größer ist der Widerstand und vice versa.

Neben dem Blutdruck geben auch die Pulswerte Auskunft über den Gesundheitszustand eines Menschen. Über den Puls wird gemessen, wie oft das Herz pro Minute schlägt – dies geschieht auf Basis der Herzfrequenz. Als Grundwert gilt hierbei stets der Ruhepuls – also der Puls, der im Zustand der Ruhe des Körpers ohne Anstrengung gemessen werden kann. Dieser liegt bei gesunden Erwachsenen in der Regel zwischen 60 und 80 Schlägen pro Minute. Über sportliches Training lässt sich dieser Ruhepuls oftmals noch deutlich unter 60 Schläge pro Minute absenken. Im Alter steigt der Ruhepuls zunehmend an, so dass für Senioren Werte um die 80 als normal angesehen werden. Auch im Kindesalter sind die Werte zunächst höher, im Schulalter durchschnittlich sogar um die 80 bis 100 Schläge pro Minute.

Stress und körperliche Aktivität wirken sich auf die Pulswerte aus. Auch im Zusammenhang mit Bluthochdruck sind Erhöhungen des Ruhepulses zu beobachten und Übergewicht, Nikotin oder auch Kaffee beeinflussen langfristig die Ruhepulswerte.

Wertung

Systolischer Blutdruck

Diastolischer Blutdruck

optimal

unter 120 mmHg

unter 85 mmHg

normal

120-129 mmHg

81-84 mmHg

leicht erhöht

130-139 mmHg

85-89 mmHg

Bluthochdruck (arterielle Hypertonie)

Stufe 1

140-159 mmHg

90-99 mmHg

Stufe 2

160-179 mmHg

100-109 mmHg

Stufe 3

über 180 mmHg

über 110 mmHg

Übersicht zur Klassifizierung des Blutdrucks

 

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