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Bioimpedanzanalyse (BIA)

Auf der Haut befestigte Elektroden leiten einen schwachen Wechselstrom durch den Körper. Aus dem spezifischen elektrischen Widerstand, dem der Körper dem durchgeleiteten Strom entgegensetzt (Unterschied zwischen Wasser, Muskeln und Fett), lässt sich die Wassermenge im Körper berechnen und die fettfreie Körpermasse abschätzen. Das Erfassen der Körperfettmasse erfolgt über verschiedene Rechenmodelle.

Die Elektroden bauen ein elektromagnetisches Feld im Körper auf. Weitere Elektroden erfassen den Widerstand (Impedanz), den der Körper diesem elektrischen Strom entgegensetzt. Moderne Geräte messen über Hände und Füße – der Messweg geht dabei von Hand zu Hand, Fuß zu Fuß und Hand zu Fuß. Die Widerstände (Resistanz und Reaktanz) im Wechselstromkreis sind abhängig von der Körperzusammensetzung und den Verteilungsräumen innerhalb und außerhalb der Zelle (intra- und extrazellulär). So sind vor allem Veränderungen der Körperflüssigkeiten in den Verteilungsräumen messbar.

Die oben genannten Modelle messen alle gleichzeitig über Hände und Füße. Es gibt auch Geräte auf dem Markt, welche die Messung nur über die Füße (Körperfettwaage) oder die Hände (Handfettmessgerät) vornehmen. Da diese Geräte aber immer nur einen Teil des Körpers erfassen (Füße = Unterkörper, Hände = Oberkörper), weichen die Ergebnisse stark von der Realität ab. Daher sind sie eher zu meiden.

Hinweis

BIA-Geräte arbeiten mit Strom. Von daher niemals Menschen mit elektrischen Geräten (z. B. Herzschrittmacher) über die BIA erfassen (vorher immer nachfragen).

Inwieweit der Strom Schäden bei Schwangeren erzeugt, ist bisher offen. Sicherheitshalber sollten aber auch diese Menschen keine BIA erhalten.

Die Beurteilung der Zuverlässigkeit der BIA ist unterschiedlich (unabhängig vom Gerät): Während sich Körperwasser und fettfreie Körpermasse recht genau bestimmen lassen, lässt sich der Fettanteil besonders bei übergewichtigen Menschen nur grob ermitteln. Zudem spielt die Flüssigkeitsversorgung im Körper zum Zeitpunkt der Messung eine entscheidende Rolle. Um eine optimale Genauigkeit des Verfahrens zu gewährleisten, sind Körpergröße (bis auf 0,5 cm) und Körpergewicht (bis auf 100 g) genau anzugeben. Zudem sollte vor der Messung eine 10-minütige Ruhephase vorhanden sein (z. B. mit der Anamnese beginnen, die ersten Daten erfassen und anschließend wiegen/messen).

Für die BIA spricht, dass auch hier wissenschaftlich evaluierte Daten vorliegen, die Messung (je nach Gerät) relativ schnell und einfach erfolgt und Veränderungen anschaulich dokumentierbar sind.

Aber: Kostengünstige Geräte liefern keine aussagekräftigen und genauen Ergebnisse – besonders, wenn die Messung nur über die Füße oder die Hände erfolgt. Und: Es gibt keine einheitliche Berechnungsgrundlage. So kann es z. B. passieren, dass ein und derselbe Mensch auf Gerät A einen viel höheren Fettgehalt anzeigt als auf Gerät B – und das, obwohl beide Geräte nach der gleichen Methode (Hand – Fuß) arbeiten. Weitere Faktoren können ebenfalls die Ergebnisse verfälschen (unabhängig von Methode und Gerät):

  • Flüssigkeitsvolumen im Körper
  • Zeitabstand zur letzten Nahrungsaufnahme
  • Luft- und Raumtemperatur
  • körperliche Aktivität
  • falsche Angaben zu Gewicht und Alter

Das Messergebnis der BIA wird unter Berücksichtigung von Alter und Geschlecht mit Hilfe vordefinierter Referenzwerte interpretiert. Diese können nachstehender Tabelle entnommen werden.

Frauen

Alter

Körperfettanteil

Exzellent

Gut

Mittel

Schlecht

20-24

18,9

22,1

25,0

29,6

25-29

18,9

22,0

25,4

29,8

30-34

19,7

22,7

26,4

30,5

35-39

21,0

24,0

27,7

31,5

40-44

22,6

25,6

29,3

32,8

45-49

24,3

27,3

30,9

34,1

50-59

26,6

29,7

33,1

36,2

60+

27,4

30,7

34,0

37,3

Bewertung des Körperfettanteils von Frauen 

Männer

Alter

Körperfettanteil

Exzellent

Gut

Mittel

Schlecht

20-24

10,8

14,9

19,0

23,3

25-29

12,8

16,5

20,3

24,3

30-34

14,5

18,0

21,5

25,2

35-39

16,1

19,3

22,6

26,1

40-44

17,5

20,5

23,6

26,9

45-49

18,6

21,5

24,5

27,6

50-59

19,8

22,7

25,6

28,7

60+

20,2

23,2

26,2

29,3

Bewertung des Körperfettanteils von Männern

Wer die Möglichkeit hat, die BMI-Bestimmung mit der Körperfettanalyse zu kombinieren, kann eine noch exaktere Analyse der Körperkomposition vornehmen. Die folgende Tabelle liefert kundenfreundliche Bewertungen der Körperzusammensetzung und enthält Hinweise für sinnvolle Maßnahmen. 

BMI

Fettanteil in %

Interpretation

< 18,0

exzellent/gut

Untergewicht; Körpergewicht erhöhen

< 18,0

mittel/schlecht

Untergewicht; trotzdem zu hoher Körperfettanteil à Muskelaufbautraining

18,1-20,9

exzellent/gut

leichtes Untergewicht; Körpergewicht erhöhen

18,1-20,9

mittel/schlecht

leichtes Untergewicht; trotzdem zu hoher Körperfettanteil à Muskelaufbautraining

21,0-22,9

exzellent/gut

optimal, Idealgewicht bei optimaler Körperkomposition

21,0-22,9

mittel

Idealgewicht bei etwas zu hohem Körperfettanteil à Muskelaufbautraining

21,0-22,9

schlecht

Idealgewicht mit zu hohem Körperfettanteil

à Fettabbau durch zum Beispiel Ausdauertraining

23,0-24,9

exzellent/gut

ideale Körperzusammensetzung bei Normalgewicht

23,0-24,9

mittel

zu wenig Muskelmasse bei Normalgewicht

à Muskelaufbautraining

23,0-24,9

schlecht

normales Körpergewicht; zu viel Körperfettanteil à mehr Bewegung

25,0-26,4

exzellent/gut

leichtes Übergewicht, bedingt durch große Muskelmasse

25,0-26,4

mittel

leichtes Übergewicht, etwas erhöhter Körperfettanteil à Gewichtsreduktion durch Bewegung und gesunde Ernährung

25,0-26,4

schlecht

leichtes Übergewicht, zu hoher Körperfettanteil und zu wenig Muskelmasse à Ausdauer- und Krafttraining bei einer gesunden Ernährung

> 26,5

exzellent/gut

Übergewicht; sehr muskulös

> 26,5

mittel

Übergewicht durch leicht erhöhten Fettanteil und viel Muskelmasse à Fettreduktion durch gesunde Ernährung und Ausdauersport

> 26,5

schlecht

Übergewicht; Gelenke stark belastet à Gewicht muss gezielt verringert werden durch Ausdauer- und Krafttraining bei einer gesunden Ernährung

Kombiniere Bewertung von BMI und Körperfettanteil

 

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