Belastungs-Beanspruchungs-Modell
Sehr hilfreich für den Umgang mit psychischen Belastungen am Arbeitsplatz ist das Belastungs-Beanspruchungs-Modell.
Unter Belastungen werden alle äußeren Einflüsse verstanden, die auf einen Beschäftigten zukommen. Dieser Begriff ist neutral zu verstehen, Belastungen können den einen überfordern, während der andere sie als Herausforderung empfindet.
Nicht jede Belastung führt aber auch zu einer Beanspruchung. Eine Beanspruchung ist unmittelbare Auswirkung der Belastung auf einen Menschen, z. B. ein Gefühl der Gereiztheit beim 20. Telefonklingeln an diesem Tag oder Kopfschmerzen nach einem sehr langen Arbeitstag. Ob sich jemand von einer auf ihn zukommenden Belastung auch beansprucht fühlt, hängt auch von den eigenen Bewältigungsstrategien und Fähigkeiten ab.
Beispiel: Es soll ein 20 kg schwerer Sack in den ersten Stock getragen werden (= Belastung). Ein Bodybuilder wird sich hiervon nicht beansprucht fühlen, für ihn ist das eine Kleinigkeit. Ein dreijähriges Kind wäre aber stark beansprucht und überfordert, denn es verfügt nicht über die gleichen Kräfte, um mit dieser Belastung klarzukommen.
Belastungs-Beanspruchungs-Modell
(Quelle: Wikipedia)
Das Belastungs-Beanspruchungs-Modell (vgl. hierzu obere Abbildung) ist in der betrieblichen Gesundheitsförderung sehr weit verbreitet und anerkannt. Es geht demnach nicht darum, möglichst jede Art von Belastung zu vermeiden. Belastungen können auch durchaus positiv empfunden werden und zum Lernen und Wachstum beitragen.
Es geht eher darum, übermäßige Beanspruchung zu vermeiden. Dafür müssen die Belastungen auf die Fähigkeiten und Bewältigungsmöglichkeiten der Mitarbeiter abgestimmt werden. Gesundheitsförderlich wirkt auch die Stärkung der Kraftquellen bei den Mitarbeitern. So könnte z. B. ein Kurs im Zeitmanagement ihnen helfen, besser mit Zeitdruck umzugehen. Es sollen sowohl Über- als auch Unterforderung vermieden werden.
Psychische Belastungen können aus verschiedenen Bereichen des Arbeitsgeschehens stammen:
- Der Arbeitsaufgabe (zu schwer, zu viel, zu monoton)
- Der Arbeitsumgebung, sowohl physikalisch (Lärm, Hitze, Stäube), als auch sozial (Teamklima, Führungsstil)
- Arbeitsorganisation/Arbeitsablauf (z. B. Schichtdienste und Arbeitszeiten, viele Unterbrechungen)
- Arbeitsmittel (Maschinen, Computer, Hilfsmittel)
- Arbeitsplatz (z. B. Berücksichtigung ergonomischer Erkenntnisse)
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